Bolloré plant riesiges Netz mit 16.000 Ladepunkten in Frankreich.

Autolib-ParisEs ist kein kleines Ziel, dass sich die französische Bolloré Group gesetzt hat: In den kommenden vier Jahren will sie das öffentliche Ladenetzt in Frankreich mehr als verdoppeln, indem satte 16.000 neue Ladepunkte aufgestellt werden. Es war bereits bekannt, dass ein solches Projekt dem Wirtschaftsministerium vorgestellt wurde, der Betreiber wurde aber erst jetzt publik gemacht.

„Dieses Projekt ist ein neuer Abschnitt für die Elektromobilität in Frankreich“, sagte Frankreichs Wirtschaftsminister, Emmanuel Macron gestern in den französischen Medien. „Zusammen mit dem privaten und öffentlichen Sektor treten wir aufs Gaspedal, um das nationale Ladenetzwerk auszubauen.“

Insgesamt will Bolloré 150 Millionen Euro über die kommenden vier Jahr in den Ausbau investieren. Dabei sollen die Ladestationen nach und nach im gesamten Land errichtet werden. Im französischen Radio bestätigte Unternehmenschef Vincent Bolloré, dass diese nie weiter als 40 Kilometer voneinander entfernt liegen würden. Ein Netz gegen die Reichweitenangst sozusagen. Auch andere Länder planen in dieser Art.

Autolib-Paris-BoxEin im August verabschiedetes Gesetz ist die Grundlage für das Projekt: Erstmals wurde es damit auch Privatanbietern gestattet, Ladestation an öffentlichen Orten zu installieren. Der Energieversorger EDF (Energie de France) hatte ebenfalls Interesse geäußert, als Betreiber neue Ladstationen in Frankreich zu installieren. Ende Januar wollen Wirtschafts- und Energieministerium bekannt geben, ob das Bolloré-Projekt genehmigt wird – vermutlich reine Formsache.

Laut dem Energiewende-Gesetz, das derzeit noch von der Regierung verhandelt wird, sollen bis zum Jahr 2030 insgesamt sieben Millionen öffentliche Ladestationen am Netz sein. Derzeit sind es circa 14.000, davon allein 4.000 in Paris im Rahmen des Elektro-CarSharings Autolib‘ – ebenfalls von Bolloré.
Bolloré ist auch Hersteller des „BlueCar“. Das reine Elektroauto mit einer Reichweite von 250 Kilometern wird seit Dezember 2011 bei Autolib‘ in Paris und den Vororten der Hauptstadt eingesetzt. Derzeit sind dort fast 3.000 der Stromer unterwegs. Seit Ende 2013 wurde das Programm auf Lyon-Villeurbanne und Bordeaux in Frankreich und schließlich im Mai 2014 auf Indianapolis in den USA erweitert.

Text: Carla Westerheide

Weiterführende Links: lemonde.fr, challenges.fr, automobile-propre.com, france24.com

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