GM bringt Chevy Bolt schon 2017 als Opel Ampera-e nach Europa.

Opel-Ampera-e-620Jetzt ist es raus: Opel bringt 2017 sein erstes rein elektrisches Auto auf den Markt – den Ampera-e auf der Basis des amerikanischen Mutter-Modells Chevy Bolt. Das hat GM-Chefin Mary Barra heute persönlich im Rahmen des Car Symposiums in Bochum verkündet. Premiere wird aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem herbstlichen Autosalon in Paris gefeiert. Damit wird das offene Geheimnis nun offizieller Plan. Zugleich ist dieser Schritt eine Kampfansage an die versammelte Elektro-Konkurrenz. Denn nach allem, was man bereits über den Chevy Bolt lesen konnte, hat es das Fahrzeug in sich. Insbesondere die Reichweite von gut 200 Meilen, also umgerechnet 320 Kilometer, setzt neue Maßstäbe in seiner Klasse. Möglich macht’s die 60 kWh Lithium-Ionen-Batterie im Fahrzeugboden.

Und auch beim Preis schaltet der US-Konzern mit seiner deutschen Tochter voll auf Angriff: 37.500 Dollar kostet der Bolt netto, was umgerechnet nach aktuellem Kurs rund 33.500 Euro bedeuten würde. Selbst wenn man hier ein wenig aufrundet und von 35.000 Euro ausgeht, haben die deutschen Wettbewerber namens BMW i3, Mercedes B-Klasse Electric Drive oder VW e-Golf angesichts der üppigen Reichweite des Ampera-e ein Problem. Zieht man jetzt noch eine mögliche deutsche Kaufprämie in Höhe von 5.000 Euro ab, macht der Ampera-e richtig Spaß. Zudem bietet er im Gegensatz zum BMW i3 fünf vollwertige Sitze. Das Design freilich wirkt zwar modern, aber nicht ganz so futuristisch wie das des Münchners.

Mit der heutigen Ankündigung zerschlägt sich allerdings auch die Hoffnung vieler Opel-Freunde, dass der neu aufgelegte Chevy Volt als Ampera II im Stile eines Plug-in-Hybrids nach Deutschland kommt. Zugleich macht General Motors zusammen mit Opel klar, dass man sich von Neulingen wie Tesla nicht die Butter der Zukunft vom Brot nehmen lassen möchte. Der Massen-Tesla mit dem Kürzel 3 ist schließlich ebenfalls für 2017 angekündigt. Offenbar hat man bei GM verstanden, dass nur ein Mittel gegen einen vermeintlich drohenden Bedeutungsverlust hilft: Innovation. Volkswagen wird den aktuellen Gerüchten zufolge wohl frühestens 2018 oder gar erst 2019 mit einem preislich für den Massenmarkt tauglichen Produkt starten können. BMW immerhin hat die nächste Generation des BMW i3 spätestens für 2017 versprochen, welche Reichweite dann kommt, bleibt abzuwarten.

Opel-Ampera-e-620hinten

Spannend ist zur Stunde noch die Frage, welche Akzente Opel beim Ladekonzept des Ampera-e setzen wird. GM kolportiert, dass die Batterie in knapp 60 Minuten wieder auf rund 80 % gefüllt werden könne. Das legt nahe, dass man auf das Schnellladesystem CCS setzt, welches an der aktuellen Infrastruktur 50 kW liefert. Da Opel auch Mitglied der CharIN-Initiative ist, welche die Infrastruktur auf der Basis von CCS zunächst auf 150 kW und perspektivisch gar auf 350 kW Ladeleistung beschleunigen will, sind hier die Karten aller Wahrscheinlichkeit nach bereits in der richtigen Reihenfolge gelegt.
auto-motor-und-sport.de, automobilwoche.de, automobil-produktion.de, autobild.de, presseportal.de

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2 Kommentare

zu „GM bringt Chevy Bolt schon 2017 als Opel Ampera-e nach Europa.“
von Gestern
12.02.2016 um 10:55
Na endlich! Positiver Nebeneffekt: die Leute werden wieder an den großen Bruder Ampera erinnert, der jetzt zu günstigen Preisen erhältlich ist (seidenweiches Elektro-Fahren ohne Reichweitenangst)
smartadvisor
13.02.2016 um 11:16
Das Ladekonzept wird entscheiden, wie sehr sich der neue Ampera von der Konkurrenz abhebt! Die 60 kWh müssen bei einem Massenprodukt auch zu Hause (ohne CCS) nachgeladen werden können. Schukoladung (230V/10A) dauert dann mehr als 26 Stunden. Zumindest als Option wäre da eine gesteuerte 11 kW (oder 22 kW) Ladung nötig, was Renault, Mercedes und Smart schon können. Interessant wird es auch sein, ob der Akku in anderer Kapazität wählbar ist. Wer immer nur 80 bis 120 km am Tag fährt, kommt mit 25 kWh prima zurecht.

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