Schnelllade-Netzwerke gründen Open Fast Charging Alliance
Grenzüberschreitendes Schnellladen innerhalb Europas zu vereinfachen, ist das erklärte Ziel der heute von fünf europäischen Schnelllade-Netzwerken gegründeten „Open Fast Charging Alliance“. In sechs Ländern verfügen sie bereits heute über 500 Schnellladestationen.
Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Open Fast Charging Alliance zählen Fastned (Niederlande), Sodetrel (Frankreich), Smatrics (Österreich), Grønn Kontakt (Norwegen) und Gotthard Fastcharge (Schweiz). Die Kunden dieser Anbieter sollen per Roaming an den Stationen der anderen Partner einfach laden können. „Das Netzwerk wird für alle Elektroautos offen sein und das Reisen auf der Langstrecke deutlich einfacher machen“, heißt es frei übersetzt in der Gründungsmitteilung. Das Projekt wurde heute am Rande des Nordic EV Summit in Oslo verkündet.
Die Open Fast Charging Alliance will zudem offene Standards wie das Roaming-Protokoll OCPI (Open Charge Point Interface) implementieren und lädt auch weitere Betreiber von Schnellladestationen dazu ein, sich der Roaming-Allianz anzuschließen. Wichtig ist den Gründungsmitgliedern dabei der Fokus auf eine sehr hohe Verfügbarkeit ihrer Ladestationen und einen funktionierenden Kundenservice. So geben die fünf Unternehmen u.a. an, einen 24/7-Support anzubieten. Wer diesen Qualitätsansprüchen genüge, könne bei der Open Fast Charging Alliance mitmachen, heißt es weiter. Alle Mitglieder peilen als nächste Ausbaustufe die 150 kW für ihre Netze an.
Dieser neue Roaming-Verbund verdeutlicht, wie sich die Betreiber von Ladeinfrastuktur für schnelles Laden an Achsen derzeit für die Zukunft fit machen. Vor allem auch für jene Elektroautos deutscher Hersteller, die in den nächsten Jahren auf den Markt kommen und große Reichweiten bieten werden. „Wir schaffen damit bessere Voraussetzungen für die nächste Fahrzeug-Generation der Elektromobilität in Europa“, sagte Marco Piffaretti von Gotthard Fastcharge (Schweiz) im Gespräch mit electrive.net. Klar ist damit aber auch, dass es klassische Roaming-Plattformen künftig schwerer haben werden, da OCPI direkte Verbindung zwischen den Netzwerken erlaubt – und damit bilaterale Verträge ohne Mittelsmann dazwischen.
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