Elektro-Quote in China wird womöglich entschärft
Die urspünglich für Anfang 2018 geplante Elektro- und Hybrid-Quote von acht Prozent für in China verkaufte Neuwagen könnte verschoben und aufgeweicht werden. Wie das „Handelsblatt“ erfahren haben will, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel auf höchster Ebene interveniert.
Die chinesische Regierung knickt demnach ein – und erklärt sich womöglich dazu bereit, dass Autobauer erst ab Januar 2019 eine solche E-Quote erfüllen müssen. Zusätzlich zum Zeitgewinn könnten Autobauer auch die Möglichkeit bekommen, einen anfangs niedrigeren Elektro-Absatz später mit höheren Anteilen wettmachen zu können. Details würden derzeit noch ausgearbeitet.
Das Mittel einer verpflichtenden Quote für Elektroautos wird nicht nur in China diskutiert. Zuletzt hatte auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) eine solche für Deutschland gefordert, war mit dem Vorstoß an ihren Genossen und den anderen Ministerien gescheitert. Die deutschen Autobauer sind allerdings auf ein schnelles Umschalten mangels entsprechender Modelle und Fertigungskapazitäten nicht vorbereitet. Für sie ist China aktuell der wichtigste Markt. Beim Schwenk auf Elektromobilität drohen Marktanteile verloren zu gehen. Umgekehrt wittern chinesische Automarken die Chance, elektrische Fahrzeuge nach Europa zu exportieren. Deshalb ist auch klar, dass ein Jahr mehr Zeit bis zur Einführung einer Quote für die deutchen Konzerne nicht mehr ist als die Chance, kurz durchzuatmen – und aufs Tempo zu drücken.
handelsblatt.com (Paid Content), global.handelsblatt.com (Englisch)
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