CeBIT: e.GO Life – Premiere für elektrisches Stadtauto
Das Aachener Elektroauto-Startup e.GO Mobile mit Sitz auf dem Campus der RWTH Aachen stellt diese Woche auf der CEBIT erstmals sein Stadtauto e.GO Life im finalen Design vor.
Ursprünglich als Leichtfahrzeug geplant, konzipierte die e.GO Mobile AG dieses Gefährt vergangenen Dezember zu einem Pkw der Fahrzeugklasse M1 um. Der e.GO Life wird ab Frühjahr 2018 in Serie produziert und kann bereits ab Mai dieses Jahres zum Basispreis von 15.900 Euro (vor Abzug des Umwelbonus) vorbestellt werden. Der Preis schließt die Batterie bereits mit ein.
Eine wichtige Rolle spielt vor allem Bosch, die einen Modulbaukasten liefern. Dieser besteht aus dem E-Motor, Steuereinheit, Batterie, Ladegerät sowie dem Display. Zum Einsatz kommt im viersitzigen (2+2) Stadtauto ein 48-V-Antriebssystem von Bosch. In ähnlicher Form findet sich dieses 48-V-System auch in der E-Schwalbe von Govecs und dem Microlino wieder.
Die Leistung des E-Motors beträgt 22 kW. Die Batterie verfügt über 14,4 kWh und kann auf Kundenwunsch auf 19,2 kWh erweitert werden. Die Reichweite soll bis zu 100 km in der Basisversion und 130 km bei der größeren Batterie betragen. Eine Schnellladeoption gibt es für den als Stadtauto konzipierten e.GO Life nicht. Ob dieser nur über eine Haushaltssteckdose aufgeladen werden kann oder über Typ 2 verfügt bleibt zum gegenwertigen Zeitpunkt noch offen.
Das als besonders günstige Lösung gedachte E-Auto bringt ohne Batterie 650 Kilo auf die Waage und bringt es auf auf folgende Abmessungen: 3.380 x 1.700 x 1.570 mm (L x B x H).
Nach dem StreetScooter, der inzwischen bei der Deutschen Post seine Erfolge feiert (und die Nutzfahrzeug-Hersteller ärgert), ist der e.GO Life die zweite Fahrzeug-Entwicklung, die bei der RWTH in Aachen ihren Ursprung und beste Chancen auf einen Markterfolg hat. Die etablierten Autohersteller sollten das Projekt im Auge behalten. Mit Bosch hat sich immerhin einer der relevanten Zulieferer eng an das Projekt angedockt – wohl wissend, dass das nicht schaden kann. Schließlich fehlt in der Flottenanwendung etwa bei Pflegediensten mit planbaren Strecken bisher eine bezahlbare Einstiegslösung in die Elektromobilität. Der e.GO Life aus Aachen könnte diese Lücke schließen.
Update 26.04.2017: Das elektrische Stadtauto e.GO Life wird in Aachen im TRIWO Technopark in Serie produziert. Die Errichtung der Produktionsstätte fördert das Land NRW mit 2,6 Mio Euro aus dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm NRW (RWP). Der entsprechende Förderbescheid wurde jetzt von NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin an der RWTH Aachen übergeben. Insgesamt fließen Investitionen von 25,7 Mio Euro in den Standort.
aachener-zeitung.de, heise.de, e-go-mobile.com, e-go-mobile.com (Update)
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