Accumotive legt Grundstein für zweite Batteriefabrik (Video)

Die Daimler-Tochter Accumotive baut eine zweite Batteriefabrik in Kamenz. Heute fand die offizielle Grundsteinlegung statt, die live übertragen wurde. Schon Mitte 2018 soll das neue Montagewerk in Betrieb gehen.

Begleitet wurde die Zeremonie in Kamenz u.a. von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche. In Sachsen investiert Daimler weitere 500 Mio Euro in die Batterie-Montage für seine Elektro- und Hybridmodelle. Das Baugrundstück ist rund 20 Hektar groß und liegt in unmittelbarer Nähe der bestehenden Batteriefabrik der Accumotive. Die Produktions- und Logistikfläche in Kamenz wächst damit um das Vierfache auf insgesamt 80.000 Quadratmeter. Bis Ende der Dekade will die Accumotive an dem Standort über 1.000 Mitarbeiter beschäftigen. Die Gesamt-Investitionen in einen globalen Batterie-Produktionsverbund beziffert Daimler auf rund eine Milliarde Euro. Die Aufzeichnung des Livestreams von der Grundsteinlegung können Sie sich hier anschauen:

Bereits im Sommer 2018 soll das neue Produktionswerk in Kamenz in Betrieb genommen werden. Die Zellen werden aus Asien importiert und dort zu einem Batteriesystem montiert. Die Anlage wurde als CO2-neutrale Fabrik konzipiert. Das bedeutet: Ein Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaik-Anlage versorgen die Produktionsstätte in Verbindung mit stationären Batteriespeichern mit Strom und Wärme.

Bis 2022 will Daimler mehr als zehn reine Elektroautos in Serie produzieren. So fließen in den nächsten Jahren zehn Milliarden Euro in den Ausbau der Elektroflotte, teilte das Unternehmen mit. Das erste EQ-Serienfahrzeug wird zum Ende der Dekade in Bremen vom Band laufen. Außerdem sollen künftig im Werk Sindelfingen EQ-Modelle der Ober- und Luxusklasse produziert werden. Die Batterien dieser Fahrzeuge stammen allesamt von Accumotive aus Kamenz. Und auch der aktuelle Smart erhält seinen Energiespeicher aus Sachsen.

Bei den Nutzfahrzeugen treibt Daimler die Elektrifizierung ebenso voran. Ab 2018 beliefert Daimler sukzessive Hermes mit 1.500 E-Transportern der Modelle Vito und Sprinter, ausgestattet mit Antriebsbatterien aus Kamenz. Noch in diesem Jahr startet Daimler Trucks mit einer Kleinserie des Fuso eCanter. Rund 150 Fahrzeuge werden an ausgewählte Kunden in Europa, Japan und den USA übergeben. Den ersten japanischen Kunden gab Fuso jetzt bekannt: Die Supermarktkette Seven-Eleven will für ihre Auslieferungen künftig E-Lkw einsetzen, die ersten 25 davon noch in diesem Jahr.

Außerdem startet Mercedes-Benz Trucks noch im laufenden Jahr die Kundenerprobung des Urban eTruck, ein schwerer Verteiler-Lkw mit E-Antrieb. Daimler Buses bringt im nächsten Jahr einen vollelektrischen Mercedes-Benz Stadtbus in die Serienproduktion. Prototypen sind bereits auf der Straße. Alle Fahrzeuge werden mit Akkus aus Kamenz bestückt sein.
daimler.com, automobilwoche.de, tagesspiegel.de

2 Kommentare

zu „Accumotive legt Grundstein für zweite Batteriefabrik (Video)“
Lappka
23.05.2017 um 11:25
Eine sehr interessante Seite mit einem tollen Projekt. Sehr gut gemacht
Axel Metayer
26.05.2017 um 14:57
Bin gespannt ob es ein Mercedes EQ Fahrzeug wirklich bis 2018 / 2019 vom Band schafft. Im Vergleich zu Tesla ist Fabrik ja noch relativ klein.

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