Diesel hat Pause: Flächendeckende Fahrverbote in München?
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter denkt angesichts erschreckender Stickoxid-Messwerte über die Einführung eines flächendeckenden Fahrverbots für Dieselautos nach. Bis zu 170.000 Fahrzeuge wären davon betroffen. In der Autostadt München wird gerade das Grab für den Diesel ausgehoben.
„So sehr ich mich freuen würde, wenn es ohne solche Verbote ginge, so wenig sehe ich, wie wir künftig weiter ohne Sperrungen auskommen werden“, sagte Reiter der „Süddeutschen Zeitung“. Die Ankündigung dürfte deutschen Autobauern den Angstschweiß auf die Stirn treiben – und für Proteste sorgen. Grund für Reiters Vorstoß sind neue Messwerte zur Stickstoffdioxid-Belastung in der bayerischen Landeshauptstadt. Laut „SZ“ wird der EU-Mittelwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter nicht nur auf großen Ring- und Einfallstraßen deutlich überschritten, sondern auch weit jenseits dieser Zone. „Die Ergebnisse sind erschreckend, das hatte niemand so erwartet“, sagte Reiter gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“.
Die ständige Gesundheitsbelastung seiner Bürger will der Oberbürgermeiser nicht länger hinnehmen. Reagieren muss er ohnehin: Die Daten müssen nach Klagen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bis zum 29. Juni vorgelegt werden. Eine City-Maut ist für Dieter Reiter übrigens keine Option. Autofahrer würden eher bezahlen, als ihren Pkw stehen zu lassen. Von einem generellen Fahrverbot betroffen wären – je nach Abgasnorm – zwischen 133.000 und 170.000 Fahrzeuge. Insgesamt sind in München 295.000 Diesel-Pkw zugelassen.
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