Doch keine Entschärfung von Chinas E-Quote?
Die vor allem von deutschen Autobauern gefürchtete Elektroauto-Quote in China könnte nun doch bereits 2018 in Kraft treten. Die Bundesregierung hatte das eigentlich verhindern wollen.
Entgegen jüngster Berichte über eine angeblich bereits feststehende Entschärfung der Quote nach Intervention durch die deutsche Regierung ist laut Reuters in einem heute veröffentlichten neuen Entwurf weiterhin von der Einführung im kommenden Jahr sowie dem ursprünglich avisierten Quotensystem die Rede.
Nach diesem müssten bereits 2018 acht Prozent der verkauften Neuwagen Elektroautos sein, 2019 dann zehn und 2020 sogar zwölf Prozent. Laut Reuters handelt es sich aber nach wie vor um einen Entwurf, womit das letzte Wort in Sachen E-Quote in China wohl noch nicht gesprochen ist. Offensichtlich nutzt die chinesische Regierung bei der Elektromobilität das Momentum, die Deutschen vor sich her zu treiben.
Seit die ersten Berichte über die drohende E-Quote in China die Runde gemacht hatten, herrschte in den Vorstandsetagen deutscher Konzerne und ihren Lobby-Vertretungen in Berlin hektisches Treiben. Das Bundeskanzleramt und das Bundeswirtschaftsministerium hatten daraufhin Verhandlungen mit der chinesischen Seite aufgenommen, um Zeit für die deutschen Hersteller herauszuschlagen. Hilfreich für die deutsche Intervention war wohl auch der Umstand, dass sich viele chinesische Autohersteller mit der flotten E-Quote ebenfalls überfordert sahen. Da China aber einen strategischen Plan verfolgt, im Fahrwasser der Verkehrswende zum Leitanbieter für elektrische Fahrzeuge aufzusteigen, könnte der zusätzliche Druck für chinesische Hersteller durch die eigene Regierung auch billigend in Kauf genommen werden.
reuters.com
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