Daimler gewährt erste Einblicke in den GLC F-CELL (Video)

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Daimler gewährt erste Einblicke in die Entwicklung und Erprobung des Mercedes-Benz GLC F-Cell. Der Brennstoffzellen-Plug-in-Hybrid wird auf der IAA als Vorserienmodell präsentiert und soll 2018 in den Handel kommen. 

Der GLC F-Cell baut auf dem aktuellen GLC auf und markiert – nach langem Zögern und Zaudern – für Mercedes-Benz den Start in die Serienfertigung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen. Man muss freilich dazu sagen, dass der Konzern aus Stuttgart für deutsche Verhältnisse früh dran ist. Kein anderer Autohersteller produziert bereits Wasserstoff-Autos in Serie. Deutlich weiter sind die Asiaten – allen voran Toyota, Hyundai und Honda.

Der Gesamtkilometerstand der Daimler-Brennstoffzellenflotte, die zusammen mit einer Vielzahl an Forschungsfahrzeugen mittlerweile mehr als 300 Fahrzeuge zählt, hat mittlerweile knapp achtzehn Millionen Kilometer erreicht. Ein entscheidende Rolle beim GLC F-Cell spielt das Brennstoffzellen-Kompetenzzentrum Nabern östlich von Stuttgart. Seit 2015 haben die Experten dort im Rahmen der Versuche rund 200 Tonnen Wasserstoff verbraucht.

https://www.youtube.com/watch?v=sM9xJJ9qrUM

Nachdem die ersten Prototypen fahrbereit waren, begann die Sommer- und Winterfahr-Erprobung des H2-GLC. Dafür fuhr Mercedes durch Spanien, Schweden und Deutschland. Zum Versuchsprogramm gehörten über 500 Einzeltests, neben Standardprogrammen für alle Fahrzeuge auch spezielle für den elektrischen Antrieb, die Brennstoffzelle und das Zusammenspiel aller Antriebskomponenten.

Die Wasserstofftanks sind in einem entsprechend aufprallgeschützten Bereich zwischen den Achsen verbaut. Sie erhalten zusätzlichen Schutz durch einen Hilfsrahmen. Sollte es zu einem Crash kommen, gibt es Maßnahmen wie ein mehrstufiges Ventilsystem oder elektrische Schutzschaltungen zur Absicherung des Hochvolt-Netzes.

Neben dem Mercedes-Benz GLC F-Cell mit Brennstoffzellen-Plug-in-Hybrid zeigt Daimler auf der IAA seinen Kompakt-Stromer EQA, eine autonom fahrende Elektro-Smart-Studie und das seriennahe Hypercar Mercedes-AMG Project One mit Hybrid-Technologie aus der Formel 1.
daimler.com, youtube.com (Video)

3 Kommentare

zu „Daimler gewährt erste Einblicke in den GLC F-CELL (Video)“
Frank
06.09.2017 um 08:54
Wurde auch höchste Zeit, dass Mercedes endlich den nächsten Schritt bei den Brennstoffzellen macht. Eigentlich unglaublich, dass es so lange brauchte, wenn man bedekt, wie führend sie schon in der Technologie waren. Ich hoffe, das gibt einen Schub auch bei anderen nicht-asiatischen OEM. Ford und GM hatten auch schon tolle Bz Autos. Wird Zeit, dass da was nachkommt. DAnn kommt auch mehr Nachfrage bei den Kunden, denn Tankstellen sind zumindest in Ballungsräumen vorhanden und warten auf Kundschaft.
Thomas Wessel
06.09.2017 um 09:45
Die Brennstoffzelle könnte ich mir gut für LKW im Werksverkehr und Busse im ÖPNV vorstellen, wenn das Wasserstoff praktischerweise von der eigenen Firma bereits hergestellt wird. Wäre doch was für Linde und den Münchener ÖPNV in Kombination. Im PKW wird sich das eher nicht durchsetzen, warum sollte jemand sich ein so teures und anfälliges Auto kaufen, wenn Elektrofahrzeuge billig sind, der Strom überall verfügbar und man zu Hause laden kann? Der Toyota Mirai kostet über 65.000€ und im Gegensatz zum absehbar starken Preisverfall von LiIon Akkus wird die Brennstoffzelle nicht deutlich billiger werden, die Herstellung von Wasserstoff Tankstelleninfrastruktur schon gleich gar nicht.
Herr Holle
06.09.2017 um 11:34
"teures Auto": Na klar, bei den Stückzahlen. Hat vor ein paar Jahren auch noch jeder über die paar Elektroautos gesagt. "anfälliges Auto": Weshalb? Der GLC F-Cell ist ein Plug-In-Hybrid mit der Brennstoffzelle als Range Extender. Ich wüsste nicht was da "anfällig" sein sollte. "Brennstoffzelle nicht deutlich billiger": Doch. Aus drei Gründen: (1) Weniger Platin und andere teure Materialien. Da hat Mercedes mit seiner aktuellen Brennstoffzelle gegenüber den Vorgängern schon deutlich was geschafft. (2) Stückzahlen. Der Mirai ist auch deshalb so teuer, weil es eben ein speziell entwickeltes H2-Fahrzeug ist, mit entsprechend geringen Stückzahlen. Das ist der GLC (und kommende EQ-Modelle die es auch als F-Cell-Variante geben wird) nicht. Und (3): Die Brennstoffzelle, die Daimler gemeinsam mit Ford entwickelt hat, ist so klein geworden dass sie in die Motoraufhängung eines Vierzylinders passt. Der Mehraufwand in der Produktion ist also schon deutlich kleiner geworden.

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