BMW plant Elektro-Umschwung – 12 Stromer bis 2025
Kein anderer deutscher Autohersteller hat in den vergangenen Jahren so konsequent auf Elektromobilität gesetzt wie BMW. Nun stellen die Bayern den ganz großen Schwenk in Aussicht: Bis 2025 will BMW 25 elektrifizierte Modelle anbieten, davon zwölf rein elektrisch. Eine Studie gibt’s auf der IAA.
Die reinen Stromer, so hat es CEO Harald Krüger bei der IAA Preview gestern in München angekündigt (Presseinformation hier), sollen allesamt der Submarke BMW i zugeordnet werden. Und BMW hat noch eine weitere Überraschung in petto: Bereits auf der IAA wird die „Vision eines rein elektrischen Viertürers, angesiedelt zwischen dem i3 und dem i8“ präsentiert – angeblich mit 500 bis 700 Kilometer Reichweite. Branchenkenner waren lange schon davon ausgegangen, dass die Bayern in Frankfurt den Elektro-Joker ziehen werden. Damit knüpft der Hersteller klar an seine zuletzt etwas verblasste Vorreiter-Position an. Ob die Studie, welche auf der IAA enthüllt wird, nun der Ausblick auf einen i5 oder einen elektrischen 3er ist – egal. Entscheidend ist die Message: BMW steht unter Strom. Und sendet ein Signal der Stärke an die aufstrebenden Hersteller aus China und Kalifornien. Kostprobe? „Wir sind BMW, wir haben eine Antwort“, sagte Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich. Und schob nach: „Ich kenne die Modellstrategie von Tesla nicht, ich weiß nicht, ob sie auch zwölf Elektromodelle bringen können.“
Bestätigt wird einmal mehr auch der rein elektrische BMW X3, den Harald Krüger 2020 in den Markt einführen will – ebenfalls unter dem Dach der Submarke BMW i. Schaut man sich das aktuelle Portfolio an – den rein elektrischen i3 und den neuen i3s – kommen in den nächsten acht Jahren also weitere zehn Stromer. Dazu zählen der X3 ab 2020 und der erste Elektro-Mini ab 2019. Für 2021 ist der iNext angekündigt, was der Serienversion der in Frankfurt gezeigten Vision entsprechen könnte. „Elektromobilität hat für uns absolute Priorität“, wird Harald Krüger zitiert. „Deshalb werden wir die Anzahl von elektrifizierten Modellen bei allen Marken und Modellreihen weiter erhöhen. Das schließt auch Rolls-Royce und BMW M mit ein.“ Derzeit würden alle Werke der BMW Group auf Elektromobilität vorbereitet. Der Hersteller will seine Fabriken in die Lage versetzen, „jedes Modell mit beliebigen Antrieb auszustatten“. Heißt übersetzt: Volle Flexibilität für unsichere Zeiten. Die Debatte um Diesel-Fahrverbote hinterlässt erste Bremsspuren.
Wie auch der Stuttgarter Konkurrent Daimler, entwickelt BMW eine Unternehmensstrategie für die Mobilität der Zukunft – und würfelt dabei die Buchstaben etwas durcheinander. Unter dem Dach „ACES“ (Automated, Connected, Electrified und Services) richtet sich BMW neu aus. Dabei wird der Verbrennungsmotor freilich nicht vergessen. „Seit Jahrzehnten arbeiten wir an der Entwicklung von effizienteren und alternativen Antriebsformen. Auf dem Weg in eine emissionsfreie Zukunft werden wir den Verbrennungsmotor weiterhin optimieren“, so Harald Krüger. Der BMW-Chef bezieht auch klare Kante zu Quoten und Fahrverboten: „In der aktuellen Diskussion werden die Bedürfnisse der Kunden oft ignoriert. Die Nachfrage kann man nicht erzwingen. Wir wollen die Wünsche der Kunden voraussehen und erfüllen. Deshalb sprechen wir uns klar gegen Quoten und Fahrverbote aus“, so Krüger weiter.
wiwo.de, welt.de, bmwgroup.com
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