BOOM präsentiert e-Cruiser und e-Achse auf der IAA

boom-e-cruiser-elektroauto-07

Das Unternehmen BOOM Fahrzeugbau aus Baden-Württemberg zeigt auf der IAA das rein elektrisch betriebene Freizeitfahrzeug e-Cruiser. Weltpremiere feiert zudem die universell einsetzbare e-Achse, die als eigenständiges Produkt an Kleinserienhersteller von E-Fahrzeugen vermarktet wird. 

Mit dem e-Cruiser soll echtes Go-Kart-Feeling aufkommen. So fehlen dem Freizeit-Stromer ABS, ESP, dafür verfügt es über eine direkte Lenkung. Dach oder Verdeck sucht man vergebens. Und dennoch besitzt der als Pkw zugelassene Cruiser ein Stauvolumen von 300 Liter. Ausgestattet ist der Stromer mit einem 50 kW (Peak) starken E-Motor mit einem Drehmoment von 230 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 156 km/h. Bis zu 200 Kilometer sollen mit dem 20,4 kWh großen Lithium-Eisenphosphat-Akku möglich sein. Mit dem schnelleren 9-kW-Ladegerät ist der Akku an Ladestation oder Wallbox angeblich innerhalb von 1,5 Stunden zu 80 Prozent wieder aufgeladen.

Das Basisfahrzeug kostet ohne Batterien 29.900 Euro (brutto). Für den Akku wird noch einmal ein Preis von 9.140 Euro aufgerufen. Wer anstelle des 3-kW-Ladegeräts den 9-kW-Lader haben möchte, zahlt einen Aufpreis von 1.520 Euro. Immerhin: Für dieses Fahrzeug gibt es laut Hersteller den Umweltbonus von 4.000 Euro. Ein spezieller „BOOM Range Extender“ verdoppelt die Reichweite nochmals. Diesen gibt es jedoch nur für Exportfahrzeuge außerhalb Europas. Dabei handelt es sich um einen 2,8 kW-Inverter, der in der Fahrzeugfront integriert wird und als Notstromaggregat (220 V) fungiert. Innerhalb Europas darf dieser nur im Stand benutzt werden. Aufpreis: 2.800 Euro.

Alle von BOOM produzierten Fahrzeuge werden am schwäbischen Firmensitz in Sontheim an der Brenz entwickelt und in einer eigenen Manufaktur handgefertigt. Über 500 Stunden stecken im Schnitt in einem e-Cruiser.

Als zweites Produkt zeigt BOOM in Frankfurt die universelle elektrische e-Achse für Kleinserienhersteller. Zusammen mit einem europäischen Marktführer für elektrische angetriebene Flurförderfahrzeuge wurde diese e-Achse innerhalb von zwei Jahren entwickelt. Das System kommt auch im oben beschriebenen e-Cruiser zum Einsatz.

boom-e-achse-iaa-2017

Die e-Achse eignet sich für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen. Der luftgekühlte E-Motor samt Leistungselektronik ist bereits in mehreren Fiat Ducato sowie einer Flotte von Fiat 500e im Einsatz. Die e-Achse besteht neben E-Motor und Leistungselektronik aus einem 2-Gang-Getriebe und einem Differential.

Der Hersteller, die BOOM Elektroautomobile AG, wurde dieses Jahr von den Vorständen der BOOM TRIKES Fahrzeugbau AG, Wolfgang Merkle, Hermann Böhm und Thomas Stubenvoll, gegründet. Ziel ist es, neben dem Bau und Vertrieb des BOOM e-Cruisers, auch kleinen Firmen mit einer Jahresproduktion von 20 bis max. 1.000 Einheiten schnell und günstig den Bau eines eigenen Elektro-Fahrzeugs zu ermöglichen.
boom-trikes.com (e-Cruiser), boom-trikes.com (e-Achse)

2 Kommentare

zu „BOOM präsentiert e-Cruiser und e-Achse auf der IAA“
MKL
11.09.2017 um 09:41
1,5 Stunden, 9kW Lader, 20,4 kWh Akku - da hat wohl jemand das Rechnen neu erfunden ... ach ja, Ladeverluste gibt es auch noch ....
Peer
13.09.2017 um 15:33
Hallo Martin (MKL) Also ich kann die Rechnung sehr wohl nachvollziehen: 20.4 kWh Batterie Gesamtkapazität 17.3 kWh Batterie nutzbarer Bereich (15% Sicherheitszone) 13.9 kWh sind somit 80% der genutzten Batteriekapazität 13.9/9=1.54 h für eine Ladung von ca. 80% Damit kommt man dann aber wohl eher nicht 200 km weit... Ich bin mit dem www.eRod.ch von KYBURZ Switzerland AG schon 200 km weit über die Pässe gefahren und diese Fahrzeuge sind ganz ähnlich vom Konzept. Fragt sich also nur, ob Du ein Schweizer Qualitätsprodukt eines seit 26 Jahren im eFahrzeugbau erfolgreichen Unternehmens kaufen willst oder lieber einen genauso erfahrenen Fahrzeugbauer aus Deutschland bevorzugst, welcher sich im Fahrzeugbau und Fahrwerk auskennt und nun neu auch einen eMotor mit Batterien einbaut. Da kann sich jeder seine eigene Meinung bilden... Ich werde beide Fahrzeuge gerne näher Testen und dann Berichten...

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch