1.000 Smart-Batterien dienen als Pufferspeicher

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Im nordrhein-westfälischen Lünen ging im Mai dieses Jahres der bereits seit Ende 2015 im Bau befindliche stationäre Batteriespeicher vollständig in den Betrieb. Insgesamt wurden dort 1.000 Batterien aus dem Smart Fortwo der zweiten Generation zu einem 13 Megawattstunden großen Speicher gebündelt. 

Batterien im Smart haben ausgedient, sobald sie nur noch etwa 70 Prozent an Kapazität aufweisen. Statt in das Recycling zu wandern, können sie jedoch im Second-Life-Betrieb als stationärer Speicher noch eingesetzt werden. Ein wirtschaftlicher Betrieb im stationären Bereich ist laut Mercedes-Benz Energy für schätzungsweise mindestens zehn weitere Jahre möglich. Die Weiterverwendung der Module aus Elektroautos in einem Batteriespeicher verdoppelt deren wirtschaftlichen Nutzen und steigert außerdem deren Umweltbilanz.

An dieser Stelle fängt die Arbeit der Daimler-Tochter Mercedes-Benz Energy in Kamenz an. Das Unternehmen ist Entwickler und Vermarkter für stationäre Speichersysteme im Heimsegment sowie für mittlere und große Speicher. Ein solcher Megawatt-Akku steht nun in Lünen. Zum Einsatz kommen 1.000 Smart-Batterien. Jeder dort angeschlossene Akku wird vor dem Einsatz von Mercedes-Benz Energy kontrolliert und aufbereitet. Betrieben wird die Anlage von den Energiedienstleistern The Mobility House und GETEC.

Ein weiteres Großprojekt ist ein 15 Megawattstunden großer Ersatzteilspeicher für Smart-Batterien der dritten Generation. Dieser soll mit dem Partner enercity betrieben werden. Der Aufbau ist bereits gestartet. Dabei werden Ersatzakkus und noch nicht verbaute Batterien vorgehalten und immer wieder mit geringen Leistungen geladen und entladen. Dies reduziert angeblich nicht die Lebensdauer und Kapazität der Akkus im späteren Einsatz in den Fahrzeugen. Im Gegenteil: Für die Batterien ist es sogar gut, dass sie nicht bis zur Auslieferung an den Kunden rumstehen.

Nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) sollen bis zum Jahr 2025 etwa 40 bis 45 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien produziert werden. Derzeit liegt der Anteil bei rund 35 Prozent. Bei der Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien, wie aus Windkraft-, Wasserkraft- oder Photovoltaik-Anlagen, kann es zu Schwankungen kommen. In solchen Fällen ist Netzstabilisierung enorm wichtig. Dabei sollen Pufferspeicher helfen.
daimler.commercedes-benz.com (Energiespeicher), mobilityhouse.com (Spatenstich)

5 Kommentare

zu „1.000 Smart-Batterien dienen als Pufferspeicher“
Thomas Wagner
06.10.2017 um 08:43
Mit der Second Life Nutzung der ausgemusterten Autobatterien, wird natürlich auch die CO2 Bilanz des Elektroautos entscheidend verbessert :-) Damit werden sämtliche Behauptungen von der "schlechten" CO2 Bilanz von Elektroautos ein für alle mal gegenstandslos !
Icke
06.10.2017 um 09:40
Immer diese Vorurteile mit der CO2 Billanz. EInes Tages ist der Strom 100% aus erneuerbaren Energien. Dann ist es scheissegal. Dann ist es geschafft. Alles sauber.
Ralf
06.10.2017 um 09:00
Mich wundert wo die jetzt bereits 1000 "defekte" Akkus her haben. Wäre schon ein Armutszeugnis, wnen von den paar verkauften Smarts bereits 1000 unter 70% Kapazität hätten.
Matthias
13.02.2020 um 19:05
Die Akkus sind nicht defekt, die werden ja weiter genutzt, als zweites Leben. Die Autos dagegen sind ausrangiert worden. Die waren im Car2go-Carsharing unterwegs und hatten nur ein Leben.
Icke
06.10.2017 um 09:37
So muss das sein. Batterien im 2ten Leben stationär einbinden. Endlich gute Vormacher. Und Ersatzbatterien vorhalten bei kleiner Belastung. Find ich sehr gut.

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