Deutsche Telekom plant großflächiges Ladenetz

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Die Deutsche Telekom will über ihre Stromverteiler Tausende Lademöglichkeiten für Elektroautos in Deutschland schaffen, berichtet die „Automobilwoche“ unter Berufung auf Telekom-Chef Timotheus Höttges. Ganz frisch ist der Plan allerdings nicht. Richtig los geht’s 2018.

„Wir haben in Deutschland 380.000 Kabelverzweiger. Jeder dieser grauen Kästen hat eine Stromversorgung, eine Batteriepufferung, eine digitale Messstelle. Da müssen wir vorne nur einen Stöpsel dranmachen, dann können alle Elektroautos daran tanken“, so Höttges. Rund 12.000 geeignete Standorte mit Parkmöglichkeiten seien bereits identifiziert worden. Hinzu kämen rund 8.000 Betriebshöfe der Telekom, die mit Schnellladestationen für bis zu 150 kW Leistung bestückt werden sollen.

Erste Prototypen der Ladestationen sollen noch in diesem Jahr installiert werden. Die Telekom werde dabei einen „signifikanten Millionenbetrag“ investieren. Doch dieses Vorhaben ist an Bedingungen geknüpft: So werden Fördermittel des Bundes benötigt und die Kommunen müssten entsprechenden Parkraum um die Verteiler schaffen. Die Pläne für ein Ladenetz der Telekom sind übrigens schon älter, wurden aber erst in den vergangenen Monaten wieder mit größerem Tempo verfolgt. Eine Pilot-Anlage mit einer DC-Station von EVTEC gibt es übrigens schon – in Wittenburg an der A24. An der Anlage werden seit Anfang Oktober die Außendienstler auf die Wartung der Schnellladestation trainiert. Das Laden ist noch kostenlos.

Die Betreibergesellschaft für die Ladestationen der Telekom legt nach Informationen von electrive.net mit dem Jahresbeginn 2018 los. Dann wird sich auch zeigen, welche Tarife sich der Mobilfunker an seinem Ladenetz vorstellt. Ob die Ladestationen dann auch in Magenta am Straßenrand strahlen?
handelsblatt.com, focus.de, automobilwoche.de (Bezahlschranke)

5 Kommentare

zu „Deutsche Telekom plant großflächiges Ladenetz“
Dirk Henningsen
10.11.2017 um 11:16
Schön, dass die Telekom jetzt auch mit mischt. In Wittenburg an der A24 haben sie ja jetzt den ersten Schnelllader mit mehr als 50kW Ladeleistung aufgebaut. Laut Goingelectric-Nutzern kommen dort Ladeleistungen beim Ionique von 68 kW zu Stande. (https://www.goingelectric.de/stromtankstellen/Deutschland/Wittenburg/Pappelweg-Pappelweg-21/23641/)Das ist der richtige Schritt. Wenn ich bedenke, dass Anfang des Jahres 2017 eine Fahrt von Kiel nach Berlin ein echtes Abenteuer war, so sind jetzt, wenige Monate später so viele Ladestationen dort aufgebaut, dass man die Strecke jetzt nicht nur mit dem Tesla sondern mit allen anderen schnelladefähigen Elektroautos bewältigen kann.
Volker Fricke
10.11.2017 um 11:50
Hört sich erstmal gut an was die Telekom vorhat. Ein breite öffentlich verfügbare Ladeinfrastruktur ist dringend erforderlich.Jedoch erinnert mich die Idee der Telekom ihre Verteilerkästen als Ladestation zu verwenden an die Idee Laternenmasten zu nehmen. Leider sind da nur 3,7kW möglich und daher ehere was für Langparker die 10-12 Stunden parken.Das dann die Telekom gleich Geld von Kommunen fordert zeigt doch das sie Kosten sozialsieren will und Gewinn machen will. Es geht auch ohne Förderung um Ladeinfrastruktur in Kommunen breit auszubauen. Siehe Link hier:http://www.bbheute.de/nachrichten/artikel/detail/stromtankstelle-auf-dem-kirchplatz-9-11-2017/
Zoefan
10.11.2017 um 17:33
Laternenmasten können ohne Probleme mit 11 kw und dreiphasiger Lademöglichkeit ausgestattet werden. ist bereits in vielen Orten möglich und seit etwa zwei Jahren in Betrieb.
Wolfgang Fischer
17.12.2017 um 15:04
Ich möchte mal wissen von einem Telekom Techniker wie stark dort an den Verteilerkästen die 400 V Anschluss Leitung ist . Denn eine einzige Schnellladestation braucht schließlich mindestens 21 Kw Anschlussleistung . Oder noch viel mehr .

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