Stadt Nienburg erhält 18 neue Ladepunkte
In Nienburg wurden jetzt 18 neue Ladepunkte für E-Fahrzeuge eingeweiht. In Summe kommen in der niedersächsischen Stadt nun 41 öffentliche und halböffentliche Ladepunkte auf rund 31.000 Einwohner. Die Pionier-Stadt für Elektromobilität hat sogar an ein dynamisches Lastmanagement gedacht.
Bei der Hardware kommen zwei unterschiedliche Hersteller und Leistungsklassen zum Einsatz. Dabei wurde auf Produkte des deutschen Herstellers Mennekes und auch des niederländischen Unternehmens NewMotion gesetzt. 16 Ladepunkte hat die ortsansässige Firma Bürgel im Auftrag der Stadtwerke Nienburg geplant und installiert. Für die zwei weiteren zeichnete das ebenfalls ortsansässige Planungsbüro EnergyCon verantwortlich.
Auf Nachfrage von electrive.net teilte Nienburg Energie mit, dass man sich als Vorreiter auf dem Gebiet etablieren wolle. Die Stadtwerke-Tochter setze selbst bereits E-Fahrzeuge in der Flotte ein und wolle weitere beschaffen. Da die Stadt über viele Parkhäuser verfügt, die zum Teil von Pendlern genutzt werden, hatte man sich im Vorfeld der Planungen mit den Eigentümern der Parkhäuser zusammengesetzt. Die staatlichen Fördermittel gaben zusätzlich noch den letzten Impuls für den Ladeinfrastruktur-Ausbau.
Am Bahnhof und im Hafen der Stadt sind die neuen Ladestationen zudem an ein dynamisches Lastmanagement gekoppelt. Die netzseitig verfügbare Leistung wird dabei „bestmöglich“ auf die angeschlossenen E-Fahrzeuge verteilt. Je mehr Fahrzeuge gleichzeitig laden, desto geringer fällt die Leistung für ein einzelnes Elektroauto aus. Im Parkhaus am Bahnhof werden so die verfügbaren 44 kW via Lastmanagement auf die sechs Typ-2-Ladepunkte verteilt. Jeder Ladepunkt kann jedoch bis zu 22 kW bereitstellen. Am Hafen verteilen sich die dortigen 44 kW auf vier Typ-2-Ladepunkte (je bis zu 22 kW). Die neuen Ladepunkte am Rathaus (2×22 kW Typ 2) und McDonald‘s (2×22 kW Typ 2, 2×2,3 kW Schuko) kommen dagegen ohne Lastmanagement aus.
„Der Stromanschluss hat eine begrenzte Leistung bzw. wird bei zunehmender Leistung für den Betreiber deutlich teurer. Erst durch das Lastmanagement wird es möglich, diese Leistung bedarfsgerecht auf mehrere Ladepunkte zu verteilen“, sagte Amadeus Bürgel, Geschäftsführer der Bürgel GmbH aus Nienburg. Er hat mit seinem Team den Großteil der neuen Ladepunkte konzipiert und argumentiert, dass die Nutzer aufgrund der ohnehin längeren Verweildauer beim Destination-Charging keine Einschränkung durch das Lastmanagement erfahren müssten. Umgekehrt würden für den Betreiber aber die Investitions- und Betriebskosten niedriger ausfallen. „Und den Nutzern können wir dadurch eine höhere Zahl an Ladeplätzen anbieten“, so Bürgel. Dadurch könnten mehr Pendler mit Fahrstrom versorgt werden.
Abgerechnet werden die Ladevorgänge in Nienburg über NewMotion. Mittels entsprechender RFID-Karten, der Smartphone-App von NewMotion oder deren Roamingpartnern lassen sich die Ladepunkte freischalten. Abgerechnet werden 40 Cent pro Kilowattstunde. Ökostrom-Kunden der Stadtwerke Nienburg bzw. Nienburg Energie zahlen sogar nur 35 Cent pro kWh.
buergelgmbh.de
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