BMW übernimmt Carsharing-Anbieter DriveNow komplett
BMW kauft seinem Partner Sixt für rund 209 Mio Euro dessen Anteile am gemeinsamen Carsharing-Anbieter DriveNow ab. Das ist die Grundlage für den wohl angestrebten Zusammenschluss mit Car2Go.
Die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen, die Freigabe wird für das zweite Quartal 2018 erwartet. Der Kauf sämtlicher Anteile der Carsharing-Firma befeuert die Spekulationen über eine Fusion von DriveNow mit der Daimler-Tochter Car2Go, wofür bisher die Beteiligung von Sixt als Hürde galt. Wie berichtet, sollen sich entsprechende Verhandlungen zwischen beiden Parteien nach Informationen auf der Zielgeraden befinden. Peter Schwarzenbauer, Mitglied des BMW-Vorstands, kommentiert die Übernahme der Sixt-Anteile mit den Worten, dass BMW mit „DriveNow als hundertprozentiger Tochter jetzt alle Optionen für eine strategische Weiterentwicklung unserer Services in der Hand haben“. Das gelte auch mit Blick auf künftige autonome, elektrifizierte und vernetzte Flotten.
Es gilt als wahrscheinlich, dass beide Marken, also Car2go und DriveNow, auch nach einem etwaigen Zusammenschluss erhalten bleiben. Allerdings soll das Management fusioniert werden. Dass hinter den Überlegungen der hohe Kostendruck bei Carsharing-Angeboten steht, ist kein Geheimnis. Erst im vergangenen Oktober war Car2go im Raum Stuttgart gezwungen, sein Free-Floating-Geschäftsgebiet zu verkleinern. Grund: Häufig wurde ein Teil der 550 Elektroautos in Außenbezirken mit geringer Nachfrage abgestellt, im Gegenzug fehlten dann Stromer der Flotte in der Innenstadt, um die dort durchaus vorhandene Nachfrage zu decken.
Insgesamt stellen die beiden Anbieter derzeit rund 20.000 Autos zum kurzfristigen Anmieten bereit, darunter auch den E-Smart (Car2Go) und den BMW i3 (DriveNow). Der Elektro-Anteil soll bei beiden Marken deutlich wachsen. Städte wie Berlin und Hamburg streben die vollständige Elektrifizierung der CarSharing-Flotten an.
automobilwoche.de, handelsblatt.com, press.bmwgroup.com
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