Denner dämpft Erwartungen an Bosch-Zellproduktion
Der Einstieg von Bosch in die Batteriezellproduktion wird immer unwahrscheinlicher. Das zumindest lässt sich aus den Worten von Bosch-Boss Volkmar Denner herauslesen. „In einigen Wochen“ soll die Entscheidung fallen.
Gegenüber Journalisten wartete Volkmar Denner gestern vor allem mit Bedenken auf. „Es geht bei der Entscheidung über die Zellproduktion auch um die Frage, wie ausschlaggebend diese für den unternehmerischen Erfolg in der Elektromobilität ist“, zitiert die „FAZ“ den Bosch-CEO. Demnach gab er zu bedenken, dass die Bosch-Batterien heute schon sehr gut seien – obwohl man die Zellen nicht selbst herstelle, sondern in Asien zukaufe. Zuletzt hatte Denner vorgerechnet, dass 2030 insgesamt rund 1.000 GWh Batteriekapazität benötigt werden. Wolle Bosch eine „führende Rolle am Markt“ einnehmen, müsse der Zulieferer eine Kapazität von rund 200 GWh aufbauen, was 20 Mrd Euro verschlingen würde.
„Wir gehen davon aus, dass wir unsere Entscheidung in einigen Wochen kommunizieren können“, sagt Denner nun. Doch er bezweifelt ganz offensichtlich, dass sich das Geschäft jemals rechnet. Schließlich werde der Wettbewerb mit den asiatischen Zell-Giganten nicht einfacher. Auch spreche dagegen, dass bei der Zellproduktion drei Viertel der Kosten auf Material zurückzuführen seien. Ob beim verbleibenden Viertel eine ausreichende Marge für den deutschen Zulieferer abfällt – unklar.
faz.net
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