Führt Nachfrage-Boom zu Batteriezellen-Engpass?
Führende Einkaufsmanager und Akku-Hersteller warnen gegenüber der „Wirtschaftswoche“ vor einer drohenden Batteriezellen-Knappheit in Europa aufgrund des Booms von kabellosen Geräten und der kurz bevorstehenden Elektro-Offensiven großer Autohersteller.
Hinzu komme, dass die Produktion von Batteriezellen in der Hand weniger asiatischer Firmen liegt. Bestehende Verträge seien derzeit nicht einmal „das Papier“ wert: Manager der koreanischen Oligopolisten Samsung und LG reisen dem Bericht zufolge durch Europa und kündigen vor allem kleineren Abnehmern trotz laufender Verträge Lieferstopps an und versteigern ihre Zellen lieber meistbietend in China.
Zu Wort melden sich in dem Artikel unter anderem Michael Ziegler, Chef des strategischen Einkaufs Elektronik beim Werkzeugbauer Stihl, und Sven Bauer, Chef des größten deutschen Akkuherstellers BMZ. Zurzeit wird der drohende Engpass bei Lithium-Ionen-Zellen durch die wachsenden Geschäfte mit Smartphones und Laptops, E-Bikes, Pedelecs sowie kabellosen Geräten wie Handstaubsauger oder Akkuschrauber verursacht. Das wirft die bange Frage auf, wie es weitergehen soll, wenn in ein bis zwei Jahren sämtliche großen Autohersteller die Serienfertigung diverser E-Auto-Modelle anwerfen. Die „Wirtschaftswoche“ veranschaulicht, dass in einem Elektroauto bis zu 8.000 mal mehr Zellen stecken als beispielsweise in einem Smartphon. Allein Volkswagen sei ab dem kommenden Jahr auf knapp ein Viertel der heutigen globalen Lithium-Ionen-Zellproduktion angewiesen.
Die Akkuhersteller vergrößern zwar ihre Produktionskapazitäten, allerdings liegt 90 Prozent des Weltmarktes in der Hand von einem exklusiven Kreis asiatischer Firmen, zu dem Panasonic/Sanyo, Sony, LG Chem, Samsung SDI sowie einige chinesische Hersteller gehören. Ihre Marktmacht lassen sie Kunden dem Bericht zufolge schon heute spüren.
wiwo.de (Kurzmeldung), wiwo.de (Langfassung)
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