Großbritannien spendiert 30 Mio Pfund für V2G-Projekte
Die britische Regierung fördert mit insgesamt knapp 30 Millionen Pfund ganze 21 Vehicle-to-Grid-Projekte, darunter das von EDF Energy geleitete Projekt V2GO, welches mit 100 E-Fahrzeugen in Oxford das V2G-Laden demonstrieren will.
Mit dieser Investition unterstreicht Großbritannien seinen Führungsanspruch bei der Entwicklung von V2G-Technologien. Verkehrsminister Jesse Norman sagt, dass angesichts der steigenden Anzahl von E-Autos und immer besserer Batterien ein riesiges Potenzial darin besteht, Stromer als Teil des „smarten Netz“ zu begreifen. „Die von uns geförderten Projekte repräsentieren den neuesten Stand der Technologien auf diesem Feld. Genau wie die visionären Designs von Brunel und Stephenson im Transportwesen, könnten sie die Art und Weise revolutionieren, wie wir Elektrizität speichern und verwalten – sowohl heute als auch in der Zukunft.“
Die Idee hinter der Bezeichnung V2G ist bekanntlich, E-Fahrzeuge als mobile Energiespeicher zu begreifen, die nicht nur Elektrizität abzapfen, sondern auch einspeisen können, um das Netz in Stoßzeiten zu entlasten. Ziel der britischen Initiative ist es nun, die Industrie dazu zu ermutigen, verschiedene V2G-Ansätze zu erforschen und auszutesten, aber auch kommerzielle Modelle auszuloten. Den Wettbewerb zur Auswahl förderfähiger Projekte leitete Innovate UK. Zu den Gewinnern zählen unter anderem SSE Services, Nissan, OVO Energy, Octopus Energy, Cisco, Flexisolar und AT Kearney. Sie können mit einer Förderung von bis zu 70 Prozent ihrer Projektkosten rechnen.
Zuletzt hatte Nissan im Rahmen des neuen Projekts e4Futures zusammen mit Partnern einen Auftrag von nicht weniger als 1.000 V2G-Ladern in Großbritannien erhalten. Diese werden innerhalb der nächsten drei Jahre installiert. Die britische Regierung fördert e4Futures mit knapp 10 Mio Pfund. Weitere Projektpartner sind Nuvve, National Grid, UK Power Networks, Northern Powergrid, die Newcastle University und das Imperial College London. Das Vorhaben ist ebenfalls Teil des Programms Innovate UK.
Als Vorzeigeprojekt hebt die britische Regierung das von EDF Energy geleitete Vorhaben namens VSGO hervor. Dabei handelt es sich um ein groß angelegtes Programm, das 100 Flottenautos und -vans von verschiedenen Betreibern – unter anderem von Liefer- und Taxiunternehmen – in Oxford einbezieht. Das Projekt, an dem sich neben EDF Energy auch die Universität von Oxford, der Grafschaftsrat von Oxfordshire, Arrival, EO Charging, Upside Energy und Fleet Innovation beteiligen, soll demonstrieren, wie in E-Auto-Batterien gespeicherte Energie in Hochphasen „ausgeliehen“ und später wieder zurückgegeben werden kann. „E-Fahrzeuge werden eine wichtige Rolle in der künftigen UK-Energiewirtschaft spielen“, äußert Dan Bentham, bei EDF Energy unter anderem verantwortlich für Forschung und Entwicklung. Durch die Forschung werde der Boden bereitet für eine neue Technologie, neue Geschäftsmodelle und „smarte“ Systeme, die nicht erst in einer fernen Zukunft, sondern schon bald Realität werden könnten, so Bentham.
fleetnews.co.uk, gov.uk
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