Zahl der E-Autos steigt weltweit auf über drei Millionen
Bis Anfang 2018 ist der Bestand an Pkw mit Batterie-elektrischem Antrieb, Range Extender sowie Plug-In-Hybriden laut einer aktuellen Schätzung des ZSW weltweit auf rund 3,2 Millionen gestiegen. Deutschland nimmt im Ländervergleich mit 93.000 elektrifizierten Autos aktuell Platz 8 ein.
China kann beim Bestand von E-Pkws keiner das Wasser reichen: Die Volksrepublik zählte zum Jahreswechsel gut 1,2 Millionen E-Autos, das sind mehr als ein Drittel des weltweiten Aufkommens. Und damit bleibt China weltweit der Leitmarkt für Elektroautos. Zu diesem Urteil kam bereits das Center of Automotive Management (CAM).
Auf Platz zwei folgen die USA mit 751.510, auf Rang drei dann Japan mit 201.410 E-Pkw. Zu erwähnen ist natürlich, dass dieses Ranking nicht die Bevölkerungsgröße einkalkuliert, sondern allein die absoluten Bestandszahlen abbildet. Nach diesem Schema landen auf den weiteren Plätzen: 4. Norwegen (187.270), 5. Frankreich (149.350), 6. Großbritannien (125.940), 7. Niederlande (121.540), 8. Deutschland (92.740), 9. Schweden (49.900), 10. Kanada (47.350).
Das ZSW filtert seine Statistik ferner nach Neuzulassungen des abgelaufenen Jahres in den 12 wichtigsten Märkten. Für den Rest der Welt, in dem Elektro-Fahrzeuge noch kaum eine Rolle spielen, wird ein Schätzwert zugrunde gelegt. Demnach sind 2017 weltweit 1,2 Millionen Pkw mit Ladeanschluss neu zugelassen worden. Ein neuer Rekord – und zwar deutlich: 2016 belief sich die globale Anzahl von Neuzulassungen noch auf gut 770.000 E-Pkw, 2015 auf 560.000.
Im Ländervergleich ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei den Bestandszahlen: China und die USA führen die Statistik mit 579.000 bzw. 195.140 Neuzulassungen an. Dahinter folgt Norwegen (62.320) vor Japan (56.000) und Deutschland (54.490). Ingesamt verbuchten alle 12 vom ZSW aufgeführten Länder 2017 mehr Neuzulassungen als 2016 – mit Ausnahme von den Niederlanden, die angesichts modifizierter Förderrichtlinien einen regelrechten Absturz von 43.770 Neuzulassungen im Jahr 2015 auf 26.110 in 2016 und magere 9.240 im vergangenen Jahr erlebten.
Was die weltweit meistverkauften Marken von E-Autos angeht, hat Nissan 2017 zwar seine Führungsposition behalten, aber die Luft an der Spitze wird langsam dünn: Demnach waren weltweit zum Jahreswechsel 291.980 Nissan-Stromer gemeldet. Da BYD und Tesla jedoch im vergangenen Jahr nahezu doppelt so viele Neuzulassungen wie Nissan verbuchen konnten, sind sie den Japanern nun mit 286.430 (BYD) und 262.040 (Tesla) weltweit gemeldeten Fahrzeugen dicht auf den Fersen.
Was die Neuzulassungen 2017 angeht, stechen ansonsten drei Hersteller hervor, die einen großen Absatz-Sprung im E-Auto-Markt gemacht haben: BAIC setzte 96.670 E-Autos ab, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (41.770). Auch BMW verzeichnete ein bemerkenswertes Plus (von 45.060 auf 67.940) und erst recht Toyota (von 2.900 auf 49.860).
Bei den beliebtesten Modellen hat sich derweil nicht viel getan: Der Nissan Leaf, das Tesla Model S und der Chevrolet Volt sind weiterhin die am meisten gefahrenen E-Autos der Welt. Interessanterweise hat aber das Model S dem Nissan Leaf bei den Neuzulassungen knapp den Rang abgelaufen, was freilich eine Momentaufnahme ist: Der Launch des Leaf II wird die Verhältnisse in der nächstes Statistik sicher wieder gerade rücken. Überraschungssieger bei den Neuzulassungen 2017 ist jedoch jemand ganz anderes: Der BAIC EC-Series kommt aus den Stand von 4.130 Neuzulassungen im Jahr 2016 auf rekordverdächtige 78.080 im vergangenen Jahr – und überflügelt damit die gesamte versammelte E-Auto-Mannschaft.
Stellen wir das Objektiv scharf auf Deutschland, zeigt sich, dass der Renault Zoe bei den Neuzulassungen weiter das beliebteste rein elektrische Auto ist, gefolgt vom VW e-Golf und dem Smart ED. Unter den 2017 neu zugelassenen Plug-in-Hybriden sticht der Audi A3 e-tron vor dem BMW 225xe Active und dem VW Passat GTE hervor.
Bemerkenswert ist in der Bundesrepublik auch die Entwicklung von E-Nutzfahrzeugen, was wir nicht zuletzt sicher der StreetScooter-Erfolgsstory zu verdanken haben: Deren Bestand hat sich von 5.000 im Jahr 2015 auf 7.310 in 2016 und jetzt rund 10.500 Stück erhöht. Ähnliches lässt sich vom E-Bus-Markt leider nicht behaupten: Deren Bestand wächst im Vergleich zu den Nutzfahrzeugen nur im Zeitlupentempo.
Die Statistik wird vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg, wie das ZSW in seiner Langfassung heißt, seit Jahren gepflegt. Das Institut gibt jährlich einen umfassenden Überblick über die weltweite Entwicklung der strombasierten Mobilität.
zsw-bw.de, heise.de
0 Kommentare