Blockchain-Ladenetz Share&Charge wird vorerst beendet
Der im vergangenen Jahr gestartete Service Share&Charge wird laut einer E-Mail an die User zum 31.März eingestellt. Die Einzahlfunktion in der App sei bereits deaktiviert und die Auszahlfunktion in der neuen Version für alle geöffnet worden.
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Die Macher der App zeigen sich „weiterhin davon überzeugt, dass die Elektromobilität und die Blockchain-Technologie zusammen gehören“. Man werde die Erfahrungen und das Wissen aus den zurückliegenden Monaten verwenden, um die Share&Charge-App neu zu strukturieren.
Zudem wolle man sie in eine Stiftung übertragen, weiter dezentralisieren, für weitere Partner öffnen und den gesamten Dienst als Open-Source-Software verfügbar machen. Die gemeinsam mit E-Mobilisten entwickelte App für Besitzer von Elektroautos und Ladestationen war bis jetzt eine offene Plattform mit Blockchain-Technologie. Dabei bestimmte jeder Nutzer den Tarif für das Parken und Laden an seiner Ladestation selbst, egal ob als Privatperson oder Gewerbetreibender.
Nach dem Start im Mai vergangenen Jahres, gab MotionWerk dann im Juli eine Kooperation mit eMotorWerks aus SanFrancisco bekannt. Dabei kombinierte das Start-up sein erstes Produkt Share&Charge mit den JuiceNet-fähigen Smart-Grid-Ladelösungen von eMotorWerks. So sollte das erste Blockchain-Peer-to-Peer-Ladenetzwerk Nordamerikas entstehen. Wenige Monate später folgte dann im Oktober die gemeinsame Präsentation eines ersten Prototypen einer Share&Charge-fähigen Wallbox des Ladestationen-Herstellers Wallbe und MotionWerk.
Das Community-Konzept stammt vom Essener Start-up MotionWerk. Entstanden ist Share&Charge im Innogy Innovation Hub und wurde dann als eigenständiges Unternehmen ausgegründet – mit Innogy als Investor an Bord. An der Entwicklung waren zudem auch slock.it und xtech beteiligt.
Update 03.03.2018: Hector Garcia, CTO von MotionWerk, nannte jetzt die möglichen Gründe weshalb der Service Share&Charge vorerst eingestellt wird. Garcia erklärt dies ausführlich auf Medium.com und geht u.a. auf die Herausforderungen der Blockchain-Technologie ein. Ein großer Punkt sei vor allem die Skalierbarkeit im Bezug auf die entstehenden Transaktionskosten.
Doch es soll laut Hector Garcia weitergehen mit dem Service, denn er glaube an die Idee und an die Blockchain-Technologie. Derzeit werden in der Ethereum-Community offenbar viele Anstrengungen unternommen, um die notwendige Skalierbarkeit zu erreichen bzw. alle Aspekte zu verbessern, welche die Technologie in einen „ausgereiften Zustand“ bringen könnten. Zudem werde man, wie bereits bekannt, in den kommenden Wochen den gesamten Dienst der Open-Source-Community zur Verfügung stellen und die Arbeit mit den Partnern intensivieren. Nach der Konsolidierung der Technologie müssten weitere Themen wie Tokenisierung von Energie, Zahlungskanäle oder Identitätsmanagement in Angriff genommen werden.
Anm. d. Red.: Ethereum ist ein verteiltes System im Bereich der Finanztechnologie, welches das Anlegen, Verwalten und Ausführen von dezentralen Programmen bzw. Kontrakten (Smart Contracts) in einer eigenen Blockchain anbietet. Ethereum verwendet die interne Kryptowährung Ether (abgekürzt mit ETH) als Zahlungsmittel für Transaktionsverarbeitungen, welche durch teilnehmende Computer abgewickelt werden.
Quelle: Info per E-Mail, medium.com (Update)
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