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Wie Mercedes den eVito am Polarkreis testet (Video)

Das Entwicklungsteam von Mercedes-Benz Vans hat in den letzten Wochen den rein elektrischen Transporter eVito in Nordschweden umfangreichen Wintertests unterzogen. Im Fokus der Erprobung in Arjeplog, unweit vom Polarkreis, standen Kaltstarts sowie das Lade- und Fahrverhalten bei Minusgraden. 

Bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius, hohem Schnee und vereisten Straßen wurde der eVito auf dem dortigen Testgelände mit Fahrdynamikkurs, Wendeschleife und Waldstrecke diversen Kältetests unterzogen. Doch auch Handling, Effizienz, Ergonomie und Komfort untersuchten die Entwickler.

Bei den Fahrten auf der zugefrorenen Seeenlandschaft und dem Prüfgelände wurden zudem die Kälteabsicherung der Antriebskomponenten, der Software und deren Schnittstellen (z.B. Bremse, ESP) intensiv mit spezieller Messtechnik untersucht.

Die hohe Qualität und Sicherheit des Fahrerarbeitsplatzes sei eine wichtige Voraussetzung für ein gewerblich genutztes Fahrzeug, so Daimler. Der Mercedes-Benz eVito müsse auch für die Fahrer attraktiv sein, die Tag für Tag damit unterwegs sind. Die Heizung solle bei niedrigen Temperaturen zuverlässig funktionieren und eine Scheibenheizung so schnell wie möglich für klare Sicht sorgen.

Weil sich die Fahrzeuge auch im Hochsommer beweisen müssen, gilt: Nach den Wintertests ist vor den Sommertests. In der warmen Jahreszeit wird sich der eVito in Spanien bei Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius im Schatten weiteren Prüfungen stellen, bevor dieser dann in der zweiten Jahreshälfte dieses Jahres an die ersten Kunden ausgeliefert wird.

Seit November kann der auf die KEP-Branche zugeschnittene E-Transporter zu einem Einstiegspreis von 39.990 Euro bereits vorbestellt werden. Eine 84 kW starke E-Maschine treibt den eVito an. Die Kunden können bei der Höchstgeschwindigkeit zwischen 80 und 120 km/h entscheiden. Die nötige Energie liefert eine 41,4 kWh große und aktiv gekühlte Batterie. Das reicht auf dem Papier für 150 Kilometer Reichweite nach WLTP. Bei voller Beladung und schlechtem Wetter sprechen die Mercedes-Ingenieure von 100 gesicherten Kilometern mit dem nutzbaren Teil des Speichers (etwa 38 kWh). Mit 7,2 kW zieht der Onboard-Lader den Energie-Nachschub auf zwei Phasen aus dem Netz. Da die KEP-Branche ihre Flotten in der Regel über Nacht ohnehin wegparkt, reicht das aus. Eine Option auf mehr, gar schnelles DC-Laden per CCS, gibt es nicht. Zumindest vorerst.

Einen ersten Großkunden für den eVito hat Daimler auch schon sicher: Hermes und Mercedes-Benz starten Anfang 2018 ihre im Frühjahr vereinbarte Zusammenarbeit mit einer Pilotphase in Hamburg und Stuttgart. Danach wird der Einsatz der E-Flotte, die in der Paketzustellung eingesetzt wird und bis zum Jahr 2020 insgesamt 1.500 elektrische Vito und Sprinter umfassen soll, auf weitere Ballungszentren ausgeweitet.
daimler.com

2 Kommentare

zu „Wie Mercedes den eVito am Polarkreis testet (Video)“
Ralf
26.02.2018 um 09:44
Der Lader mit 7,2kW wird vermutlich nicht 2 Phasen mit 16A belasten, sondern eine mit 32A. Ist aber auch egal, da Beides meines Wissens in Deutschland, für nichtangemeldete Verbraucher, nicht zulässig ist. Der Lader würde vermutlich für die USA entwickelt, wo er tatsächlich am 2-Phasen-Netz mit 240V und 32A ordnungsgemäß betrieben wird.
Christian
28.02.2018 um 10:51
Wow, ein eVito ohne CCS Laden und 150km Reichweite! Hoffentlich fährt der Handwerker nicht so weit von zu Hause weg. Oder vormittags 35km einfach in die eine Richtung und nach dem Mittag dann noch mal 35km einfach - da beginnt dann schon die Reichweitenangst - 2018! Totgeburt. Oder der Trend zur Regionalisierung wird unterstützt! Ironie off.

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