Fiat Chrysler will sich ab 2022 vom Diesel verabschieden
Die Diesel-Front bröckelt weiter: Der italienisch-amerikanische Automobilkonzern FCA will sich nach Informationen der „Financial Times“ ab 2022 weitgehend vom Selbstzünder verabschieden. Einen entsprechenden Vierjahresplan werde FCA am 1. Juni verkünden.
Geplant sei, den Diesel bis zum Jahr 2022 aus allen Pkw-Modellen der FCA-Marken Fiat, Chrysler, Maserati, Alfa Romeo und Jeep zu verbannen. Nur in Nutzfahrzeugen einschließlich der Pick-ups der US-Marke Ram soll der Diesel noch erhalten bleiben.
Fiat-Chrysler-CEO Sergio Marchionne, bisher als Elektro-Muffel bekannt, sieht sich angesichts der Diesel-Krise zur Kehrtwende gezwungen: Er kündigte bereits im Juli 2017 an, dass der Konzern bis zum Jahr 2022 mehr als die Hälfte seines Portfolios elektrifiziert haben will. Vom Saulus zum Paulus also? Bei Maserati sollen jedenfalls schon ab 2019 alle neuen Modelle elektrifiziert werden. Die italienische Marke werde auch rein elektrische Modelle anbieten, um Tesla Konkurrenz zu machen. Bei Jeep hingegen soll es ab 2020 für jedes Modell auch eine Plug-in-Variante geben. Starten wird Jeep mit dem Wrangler bereits in diesem Jahr.
Auch an der Brennstoffzellen-Technologie zeigt sich Fiat Chrysler offenbar interessiert: FCA erwägt laut Marchionne eine technische Zusammenarbeit mit dem südkoreanischen Rivalen Hyundai. Derzeit gibt es hierzu aber noch nichts Konkretes anzukündigen.
Bis dato hat FCA die Elektrifizierung seines Aufgebots nur verhalten vorangetrieben. Die einzigen Modelle mit elektrischem Antrieb sind bisher die Hybrid-Version des Chrysler Pacifica, deren Plug-in-Eigenschaft der Konzern kurioserweise in den USA außerhalb Kaliforniens verschweigt, und eine Elektroversion des Fiat 500e.
automobilwoche.de, ft.com (Paywall)
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