NewMotion testet V2G-Ladestationen in Amsterdam

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NewMotion hat in Amsterdam eine Reihe von Ladestationen installiert, die dank Vehicle-to-Grid-Technologie Elektroautos laden und zugleich Elektrizität in das Stromnetz zurückspeisen können. Es ist bereits das zweite V2G-Pilotprojekt, das NewMotion in den Niederlanden mitgestaltet.

Die neue Initiative geht auf eine Kooperation von Mobility Service Provider NewMotion mit der Netzgesellschaft Alliander, dem Technologieunternehmen Enervalis und der Innovationsplattform Amsterdam Smart City zurück und wird im Rahmen des sogenannten City-Zen-Programms gefördert.

Die meisten V2G-Ladestationen, die bei dem Pilotprojekt genutzt werden, befinden sich an öffentlichen Plätzen in ganz Amsterdam. Außerdem gibt es Ladestationen am Standort der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC und bei einer großen Sportanlage, wo Elektrofahrzeuge entweder aufgeladen werden können oder direkt Strom in das interne Stromnetz dieser Organisationen einspeisen. Diese Technologie nennt NewMotion dann Vehicle-to-Office.

Das primäre Ziel des Pilotprojekts in Amsterdam sei es, die V2G-Technologie zu erproben. „In enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern testen wir die Auswirkungen von V2G auf das Niederspannungsnetz. Darüber hinaus wollen wir prüfen, ob V2G als Backup bei Stromausfällen genutzt werden kann. Zudem soll getestet werden, ob durch V2G ein größerer Teil der Solarenergie, die Unternehmen selbst erzeugen, für die Stromversorgung dieser Standorte genutzt werden kann. Ist dies der Fall, wird das Netz weniger belastet und es müssen weniger teure Stromkabel verlegt werden,“ kommentiert Marisca Zweistra von Alliander das Projekt.

Bereits im Oktober startete NewMotion ein anderes Projekt zusammen mit Mitsubishi, dem Netzbetreiber TenneT und dem Energieversorger Enel in den Niederlanden.

In einer kürzlich erschienenen Studie skizzierte NewMotion übrigens ein Bild vom aktuellen Stand der Elektromobilität: Per Umfrage wurden insgesamt knapp 7.000 Elektroautofahrer weltweit zu ihrer E-Auto-Nutzung befragt, darunter auch 2.847 aus Deutschland. In der Zusammenfassung von NewMotion heißt es: „85 Prozent der Befragten aus Deutschland fahren ein reines Elektroauto und nur 15 Prozent einen Plug-in-Hybrid. Über die Hälfte der E-Autofahrer besitzt zudem ein weiteres Fahrzeug mit herkömmlichen Verbrennungsmotor. Top-Gründe für die Nutzung von E-Autos sind der Spaß am elektrischen Fahren sowie der Wunsch zu einer saubereren Umwelt beizutragen. Die Kostenersparnis durch ein E-Auto folgt nur auf Platz fünf.“

NewMotion ist ein Spezialist für Ladelösungen und wurde im Oktober vom Mineralölkonzern Shell übernommen. Im Dezember veröffentlichte Daten des Unternehmens zeigten jüngst eine signifikante Zunahme der Ladevorgänge in ganz Deutschland. Nach eigenen Angaben betreibt NewMotion derzeit mehr als 30.000 private Ladestationen in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich sowie in Großbritannien und verschafft ferner Inhabern von mehr als 116.500 registrierten Ladekarten Zugang zu einem 64.000 Ladepunkte umfassenden Netzwerk in 25 Ländern.
electrive.net (PDF), electrive.net (Studie, PDF)

1 Kommentar

zu „NewMotion testet V2G-Ladestationen in Amsterdam“
Thomas Wagner
28.02.2018 um 08:47
V2G ist ein wichtiger Baustein für die Energie- und Verkehrswende. Aus diesem Grunde ist es sehr begrüßenswert, dass hier entsprechende Pilotprojekte gestartet werden. Allerdings wäre es noch begrüßenswerter, wenn diese Technik zeitnah in den Markt eingeführt werden würde !

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