BYD will Anteil von Seltenen Erden in Akkus senken

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BYD kündigt an, die Produktion von Batterien u.a. für E-Fahrzeuge erhöhen und den Anteil von Seltenerdmetallen in den Akkus reduzieren zu wollen. Zudem will BYD ausgediente Batterien künftig soweit möglich für stationäre Anwendungen wiederverwerten oder andernfalls recyceln.

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Diese Ankündigung machte der chinesische Hersteller auf der „World Smart Energy Week“ in Tokio. Wie viele Schwergewichte der Autoindustrie versucht BYD Strategien zu entwickeln, um angesichts der bevorstehenden Serienproduktion von einer ganzen Armada von Elektro-Modellen und dem damit einhergehenden Nachfrage-Boom bei gleichzeitig mitunter unberechenbaren Rohstoffquellen in teils instabilen Ländern eine gewisse Unabhängigkeit vom Weltmarkt zu wahren.

Seltene Erden sind in der Industrie derzeit besonders begehrt: Toyota hat deshalb zum Beispiel einen neuen Magnet für Elektromotoren entwickelt, der den Einsatz von kritischen Seltenerdmetallen um bis zu 50 Prozent reduzieren soll. Ein anderer Rohstoff, der immer mehr Hersteller zum Umdenken bringt, ist Kobalt. Batteriespezialist Samsung will beispielsweite damit anfangen, Kobalt aus gebrauchten Smartphones zu recyceln und gleichzeitig die Entwicklung nahezu kobaltfreier Batterien vorantreiben.

Doch zurück zu BYD: „Wir stecken Milliarden von Yuan in die Entwicklung möglichst sauberer Produkte, weil es für uns essenziell ist, besser zu leben und zu atmen“, sagte Tom Zhao, Direktor von BYDs Batterie-Überseegeschäft, in Tokio. Jeder kleine Schritt zähle. Nähere Details zu künftigen stationären Anwendungen von ausgedienten Batterien oder Recyclingmethoden nannte er nicht.

Erst vor Kurzem hatte das in Shenzhen ansässige Unternehmen angekündigt, die Produktion von Lithium-Akkus in seiner neuen Batteriefabrik in Xining in der chinesischen Provinz Qinghaiaufnehmen zu wollen. In China und auch weltweit ist BYD 2017 im dritten Jahr in Folge erfolgreichster E-Auto-Hersteller gewesen. Im Laufe des vergangenen Jahres lieferte das Unternehmen 113.669 E-Autos und Plug-in-Hybride aus.

Update 21.03.2018: Reuters hat nun erfahren, dass BYD bereits im 2. Quartal dieses Jahres eine Batterierecycling-Anlage in Shanghai eröffnen will. Nähere Details sind noch nicht bekannt. Von ungefähr kommt dies aber nicht: Hat Chinas Industrieministerium doch erst kürzlich vorläufige Regeln erlassen, mit denen Hersteller von elektrifizierten Fahrzeugen verpflichtet werden, ein Netzwerk für die Rücknahme und das Recycling gebrauchter Batterien einzurichten.

Demnach müssen Anlaufstellen geschaffen werden, an denen die alten Batterien gesammelt und anschließend an ein spezielles Recycling-Unternehmen übergeben werden können. Damit allerdings noch nicht genug: Die Autohersteller müssen auch ein Wartungsnetz einrichten, das es ermöglicht, alte Batterien zu reparieren oder auszutauschen, so das Ministerium. Zusammen mit den Batterieherstellern müssen die Autobauer auch eine Rückverfolgbarkeit gewährleisten, wodurch jederzeit werden soll, woher ein ausrangierter Akku stammt.
Pressemitteilung (PDF), reuters.com (Update)

2 Kommentare

zu „BYD will Anteil von Seltenen Erden in Akkus senken“
Martin Schilpp
06.03.2018 um 09:47
In den Akkus sind meines Wissens keine seltenen Erden.
Mirco
06.03.2018 um 09:59
Welche Metalle sind gemeint? Cobalt gehört nicht zu den seltenen Erden. IMHO kommen keine Metalle der seltenen Erde in den Batterien zur Anwendung.

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