Fortum übernimmt Berliner Start-up PlugSurfing
In der vergangenen Woche hat der finnische Ladeinfrastruktur-Betreiber Fortum Charge & Drive 100 Prozent der Anteile an PlugSurfing gekauft. Das hat electrive.net aus dem Umfeld der beiden Unternehmen erfahren. Das Berliner Start-up ist als sogenannter Elektromobilitätsprovider (EMP) spezialisiert auf den einheitlichen Kunden-Zugang zu Ladesäulen in ganz Europa.
Dabei bietet PlugSurfing auch eine besonders smarte Abrechnung über die verschiedensten Bezahlsysteme. Das PlugSurfing-Netzwerk zählte zuletzt über 65.000 Ladepunkte in 24 Ländern. Diese können von den Kunden entweder über eine Smartphone-App oder einen RFID-Schlüsselanhänger freigeschaltet werden. Mit Scan&Charge ermöglicht das Start-up seit dem vergangenen Jahr auch barrierefreies Ad-hoc-Laden ohne Registrierung über einen an der Station angebrachten QR-Code und eine mobile Webseite im Hintergrund.
Für Fortum Charge & Drive ist die Übernahme von PlugSurfing ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einem internationalen Betreiber von Ladeinfrastruktur. Das Unternehmen aus Finnland ist bisher vor allem in den nordischen Ländern aktiv, etwa in Norwegen, dem Leitmarkt für Elektromobilität schlechthin. Doch Fortum will wachsen, schielt auf den indischen Markt – und wird das Know-how von PlugSurfing gewiss einzusetzen wissen. (Hier finden Sie ein Video-Interview mit Rami Syväri, Head of International Sales & Business Development bei Fortum Charge & Drive.)
Für die beiden Gründer Jacob van Zonneveld und Adam Woolway, die PlugSurfing im Jahr 2012 aus der Taufe gehoben haben, ist der Verkauf ihres Unternehmens ein klassischer Exit. Beide bleiben als Geschäftsführer im Unternehmen beschäftigt, um die weitere Expansion zu steuern. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Klar ist inzwischen auch, dass die Finnen von Fortum die Marke PlugSurfing erhalten werden.
Update: Inzwischen hat Fortum den Kauf von PlugSurfing mit einer Pressemitteilung bestätigt. Darin heißt es, dass die Finnen in einem ersten Schritt ihr 1.700 Ladestationen umfassendes Ladenetz in Nordeuropa an PlugSurfing anschließen wollen. Damit sollen sowohl der Zugang als auch die Abrechnung über PlugSurfing möglich werden.
„Unser Ziel ist es, den Nutzen von Elektroautos und Ladestationen zu vereinfachen und damit eine sauberere Welt für uns alle zu ermöglichen. Fortum ist mit Plugsurfing zusammen in der Lage, Fahrern von Elektrofahrzeugen, Autoherstellern und anderen wichtigen Unternehmen der Branche einen optimierten Service zu bieten“, sagt Rami Syväri, Vizepräsident von Fortum Charge & Drive.
Hinweis: Dieser Artikel wurde aktualisiert. In einer früheren Version hieß es, die Gründer hätten das Unternehmen verlassen. Dies ist nicht der Fall. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
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