Samsung & Posco fertigen Kathodenmaterial in Chile
Ein Konsortium unter Leitung der südkoreanischen Batterie- bzw. Stahlhersteller Samsung SDI und Posco wird in Chile eine Produktionsstätte für Kathodenmaterialien errichten. Die beiden Firmen investieren hierfür zusammen rund 54 Mio Dollar.
Das Werk in Chile soll ab der zweiten Hälfte des Jahres 2021 jährlich 3.200 Tonnen Kathodenmaterialien zum Einsatz in Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge produzieren.
Zu dem neu gegründeten Konsortium gehören auch die chinesische Sichuan Fulin Industrial Group und die chilenische Firma Molyment. Die chilenische Regierung garantiert über ihre Regierungsorganisation Corfo den Lithium-Nachschub für die Fabrik. Es handelt sich dabei nicht um das einzige Vorhaben, dass Corfo dieser Tage genehmigt oder untersagt hat.
Samsung und Posco kooperieren bereits seit Juni 2017 in Chile und werden die Partnerschaft zur Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten im oben genannten Feld beibehalten. Noch ist nicht raus, wann der erste Spatenstich erfolgt, ebenso offen ist, wie sich die Anteile genau auf die Konsortiumsmitglieder verteilen werden. Ein Memorandum of Understanding wird wohl noch im Laufe des Monats offiziell verabschiedet. Entstehen soll die Produktionsstätte in der im Norden gelegenen Stadt Mejillones. Bei dem Kathodenmaterial handelt es sich im Einzelnen um Komponenten aus Nickel-Kobalt-Aluminium und Nickel-Kobalt-Mangan.
Die Jagd nach Lithium hat sich in den letzten Monaten intensiviert. Auch Tesla hat Chile ins Auge gefasst und soll sich in Gesprächen mit dem größten Lithium-Produzenten des Landes – dem Unternehmen SQM – über Investitionen in die Versorgung mit Lithium für seine E-Auto-Batterien befinden. Während weder Tesla noch SQM solche Verhandlungen kommentieren wollen, hat Chiles Regierung wiederum über die Organisation Corfo dieser Tage die Kartellbehörden gebeten, den Verkauf von SQM-Anteilen an ein chinesisches Unternehmen zu blockieren, da dies China einen unfairen Vorteil im globalen Wettrennen zur Sicherung von Ressourcen für die Entwicklung von Elektrofahrzeugen verschaffen würde. Auf der anderen Seite hat der US-Chemiekonzern Albemarle von Corfo gerade die Genehmigung erhalten, seinen Lithium-Abbau im Salzsee Salar de Atacama von derzeit 60.000 bis 80.000 Tonnen auf bis zu 140.000 Tonnen jährlich zu steigern.
koreaherald.com, koreatimes.co.kr, english.yonhapnews.co.kr (alle Konsortien Samsung/Posco), reuters.com (Albemarle), reuters.com (SQM)
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