Volkswagen will in 16 Werken weltweit E-Autos produzieren
VW will bis Ende 2022 schon an 16 Standorten weltweit Batterie-elektrische Fahrzeuge produzieren. Das kündigte Konzernchef Matthias Müller auf der Jahrespressekonferenz an. Aktuell werden im Konzern an drei Standorten E-Autos produziert, in zwei Jahren sollen dafür neun weitere Werke gerüstet sein.
Zudem wurden für die E-Auto-Offensive bereits Partnerschaften mit Batterieherstellern für Europa und für China mit einem Volumen von ca. 20 Mrd Euro vereinbart. Für Nordamerika stehe die Lieferanten-Entscheidung kurz bevor.
Und einer der Lieferanten für China steht bereits fest: Volkswagen hat laut einem Bericht des chinesischen News-Portals Caixin bereits den Batteriezellen-Hersteller Contemporary Amperex Technology (CATL) als einen Zulieferer für seine geplante Elektro-Offensive ausgewählt.
„Wir haben in den vergangenen Monaten alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die ‚Roadmap E‘ zügig und entschlossen umzusetzen“, erklärte Konzernchef Müller in Berlin. Volkswagen hatte im vergangenen Herbst mit seiner „Roadmap E“ angekündigt, bis zum Jahr 2025 bis zu drei Millionen E-Autos pro Jahr zu bauen und 80 neue elektrifizierte Konzernmodelle auf den Markt zu bringen. Im Detail werden die Töchter insgesamt 50 rein elektrische Fahrzeuge und 30 Plug-in-Hybride anbieten, zu denen auch die Fahrzeuge der I.D.-Familie gehören. Zu den acht E-Autos und Plug-In-Hybriden, die der Konzern bereits im Programm hat, kommen bereits im laufenden Jahr neun weitere neue Fahrzeuge hinzu – davon drei reine E-Fahrzeuge.
Einige Neuheiten aus dem VW-Konzern wurden vergangene Woche auf dem Autosalon in Genf vorgestellt, etwa der Audi e-tron, der Porsche Mission E, Mission E Cross Turismo und mit dem I.D. Vizzion ein weiteres Mitglied der Volkswagen I.D.-Familie. Ab 2019 gehe es dann bei der E-Modelloffensive „fast im Monatsrhythmus“ weiter, sagte Müller. „Über alle Marken und Regionen hinweg wollen wir auf diese Weise schon in wenigen Jahren die weltweit größte Elektro-Flotte auf die Straße gebracht haben“, ergänzte Müller.
Zuletzt hatte VW bei seiner Konzern-Planungsrunde im vergangenen November für die Jahre 2018 bis 2022 Investitionen von über 34 Mrd Euro in die vier Zukunftstechnologien E-Mobilität, das autonome Fahren, neue Mobilitätsdienste und die Digitalisierung beschlossen. Der größte Teil des Geldes fließt in die im Rahmen der „Roadmap E“ angekündigte Elektrifizierung aller Konzernmodelle. Für den weiteren Ausbau der modularen Fertigung, die Fortführung der Modell-Offensive sowie die weitere Ausrichtung auf Elektromobilität investiert die Kernmarke Volkswagen von 2018 bis 2022 weltweit rund 22,8 Mrd Euro. In die deutschen Standorte fließen rund 14 Mrd Euro. In die Fortentwicklung der deutschen Komponenten-Standorte investiert VW in Braunschweig mehr als 750 Mio Euro, in Zwickau rund 1 Mrd Euro, in Kassel rund 1,5 Mrd Euro und in Salzgitter mehr als 800 Mio Euro. Nicht ganz unwichtig: In der Planungsrunde sind nicht die Investitionen der Joint-Venture-Gesellschaften in China enthalten. Diese Gemeinschaftsunternehmen finanzieren die Investitionen in die chinesischen Werke und Produkte aus eigenen Mitteln.
Der Vorstandsvorsitzende betonte aber, dass dies nicht die Abkehr von konventionellen Antrieben bedeute. Der moderne Dieselantrieb sei – auch mit Blick auf den Klimaschutz – Teil der Lösung, nicht das Problem. „Wir investieren kraftvoll in die Mobilität von morgen – aber ohne die aktuellen Technologien und Fahrzeuge zu vernachlässigen, die noch für Jahrzehnte eine wichtige Rolle spielen werden“, sagte Müller. „Allein 2018 fließen fast 20 Mrd. Euro in unser konventionelles Fahrzeug- und Antriebsportfolio; über die nächsten fünf Jahre sollen es in Summe über 90 Mrd. Euro sein.“
automobilwoche.de, volkswagen-media-services.com
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