BaWü will Weg für Batteriezell-Produktion ebnen
Baden-Württemberg plant offenbar zwei Leuchtturmprojekte für Elektroauto-Batterien: ein Forschungsprojekt zur digitalisierten Akkuzell-Herstellung und ein europäisches Prüf- und Kompetenzzentrum.
Laut Medienberichten will Ministerpräsident Winfried Kretschmann beide Vorhaben am 21. März offiziell vorstellen. Einige Eckpunkte zu den Projekten sind allerdings schon vorab in Kretschmanns Kabinettsvorlage zu finden.
So nennt sich das größere der beiden Vorhaben offiziell Forschungsprojekt zur „Digitalisierten Batteriezellen-Produktion 4.0“. Es wartet mit einem Investitionsbedarf von 58 Millionen Euro auf und hat der Kabinettsvorlage zufolge zum Ziel, „eine massentaugliche und wettbewerbsfähige Produktionstechnologie“ nach neuesten Prinzipien sowie eine Forschungspilotfertigung zu entwickeln. Sie solle dazu beitragen, in Baden-Württemberg „eine Großserienproduktion von individualisierbaren Batteriezellen“ möglich zu machen.
Die Finanzierung teilen sich Land und Bund, wobei letzterer mit 50 Millionen Euro den Löwenanteil übernimmt. Die Initialzündung zu dem Projekt kam aus dem sogenannten „Strategiedialog“ – eine im Mai 2017 in dem Bundesland aus der Taufe gehobene Runde aus Vertretern von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gewerkschaften, die über Mobilitätsfragen beraten.
Als zweiter Streich soll in Freiburg mit den Fraunhofer-Instituten ISE und EMI, der Uni Ulm sowie der Hochschule Aalen ein „Europäisches Prüf- und Kompetenzzentrum Batterien und Energiespeicher“ entstehen. Für diesen zweiten „Leuchtturm“ sind 24 Millionen Euro veranschlagt, die sich Land und Bund hälftig teilen.
Die Regierung Baden-Württembergs macht damit deutlich, dass sie notfalls vorangeht, da sich die Industrie ja offenbar nicht durchringen kann, die Produktion von Batteriezellen im großen Stil anzugehen. Zuletzt hatte sich Bosch gegen den Einstieg in die Zellherstellung entschieden, was man in der Landesregierung sicher nicht mit Freude zur Kenntnis genommen hat.
swp.de, badische-zeitung.de
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