VHH und MAN nutzen alte Akkus als Energiespeicher

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Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) und MAN Truck & Bus haben eine Absichtserklärung zur Zweitverwendung von Batterien unterzeichnet. Das Projekt soll noch in diesem Jahr beginnen.

Konkret geht es um die Zweitnutzung von ausgedienten Batterien aus Elektro-Bussen, die auf dem Betriebshof in Hamburg-Bergedorf künftig als Energiespeicher für Ladestationen erprobt werden sollen.

Nach Angaben der Partner können sie dazu beitragen, Strombedarfspitzen bei den Ladevorgängen abzumildern, indem sie als Puffer wirksam werden. So ließen sich Kosten sparen und die Auslastung des Stromnetzes stabilisieren, heißt es. Ein erster Prototyp des stationären Speichers soll noch im Laufe des Jahres den Betrieb aufnehmen.

Hintergrund des Second-Life-Ansatzes ist, dass die Kapazität von Batterien über die Jahre langsam aber sicher sinkt. MAN kalkuliert mit sechs Jahren, danach werde die benötigte Reichweite für E-Busse nicht mehr erreicht. Aber eine gewisse Leistungsfähigkeit haben die ausgedienten Akkus natürlich dennoch. Und das wollen sich die Kooperationspartner in Zeiten von knappen und stark nachgefragten Rohstoffvorkommen zunutze machen.

„Dieses Projekt unterstreicht unseren Anspruch, unseren Kunden ein ganzheitliches Angebot zur Elektrifizierung ihrer Flotte zu machen“, sagt Florian Hondele, Projektleiter bei MAN Transport Solutions. VHH-Geschäftsführer Toralf Müller unterstreicht, dass die Umstellung auf E-Mobilität eben mehr umfasse als den Kauf von E-Bussen. Die Zusammenarbeit erfolgt im Zuge der Mobilitätspartnerschaft zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Volkswagen-Konzern. Erst kürzlich hatte VW in diesem Kontext 50 e-Golf zu Leasing-Sonderkonditionen an Hamburger Bürger, Unternehmer und Mitarbeiter von Behörden übergeben.

Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein verfügen aktuell über 527 Busse. Seit 2014 sind auch zwei E-Busse im Einsatz, weitere sind bestellt. Außerdem baut der Verkehrsbetrieb aktuell eine Elektrobus-Werkstatt auf, die im Sommer eingeweiht werden soll. Parallel laufen auf dem Busbetriebshof auch die Arbeiten zur Installation von Ladeinfrastruktur. In einer ersten Stufe können ab Anfang 2018 je fünf Solo- und Gelenkbusse mit Ökostrom versorgt werden. Die zehn Elektrobusse liefert der niedersächsische Hersteller Sileo, der nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag erhielt. Final will die VHH einmal 137 E-Busse einsetzen.

Die Wiederverwendung von ausrangierten Akkus haben sich unterdessen auch andere Akteure auf die Fahnen geschrieben: Erst vor ein paar Tagen unterzeichnete etwa die Europäische Kommission ein Innovationsabkommen mit acht Partnern aus Frankreich und den Niederlanden, um das Recycling bzw. die Wiederverwendung von Batterien aus Elektrofahrzeugen zu forcieren. Ziel ist es, zu untersuchen, ob die derzeitigen Regulierungen förderlich sind. Unter den Autobauern tut sich vor allem Renault hervor, wenn es um die Wiederverwendung von ausrangierten Akkus geht.
mantruckandbus.com

1 Kommentar

zu „VHH und MAN nutzen alte Akkus als Energiespeicher“
Sylvia Kleimann
20.03.2018 um 08:03
Batterien mit Ultrakondensatoren zu kombinieren würde die Lebensdauer von Batterien erheblich verlängern. Ultrakondensatoren übernehmen die Energieabgabe und -aufnahme bei Start und Stoppvorgängen und die Batterien sind für die langsame aber dauerhaufte Abgabe von Energie "zuständig". Eine EV-Batterie kann während ihrer Lebensdauer nur eine begrenzte Anzahl von Lade- und Entladezyklen durchlaufen. Typischerweise liegen diese in der Größenordnung von ein paar Tausend - vielleicht etwas mehr, vielleicht etwas weniger. Dies hängt von der Belastung der Batterie während ihres Betriebs und der Temperatur ab, bei der sie betrieben wird. Ein Ultrakondensator kann bis zu 1 Mio Ladezyklen absolvieren und somit für die Batterie die Spitzenlasten übernehmen. Dies hängt damit zusammen dass die Ladung der Batterie über einen chemischen Vorgang erfolgt. Wichtig ist hierbei die Softwareunterstützung um das jeweilige Speichermedium automatisch abzurufen.

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