Altmaier will Aufbau von Zellproduktion aktiv anschieben

peter-altmaier

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier setzt sich für den Aufbau einer Batteriezellen-Produktion in Europa ein und signalisiert in diesem Kontext, dass die Bundesregierung bereit sei, finanzielle Unterstützung im Rahmen der „beihilferechtlich zulässigen Grenzen“ zu leisten.

Diese Aussage machte Altmaier beim „Future Mobility Summit“ in Berlin. Denkbar ist seinen Worten zufolge zum Beispiel, den Strom für die energieintensive Produktion von Batteriezellen von der EEG-Umlage zu befreien. Der CDU-Politiker konkretisiert, dass Europa drei bis vier Produktionsstandorte brauche, dafür müsse ein zwei- bis dreistelliger Milliardenbetrag als Investitionssumme einkalkuliert werden.

Auf EU-Ebene ist die Etablierung einer eigenen Batteriezellproduktion Dauerthema. Im Februar stellte die EU-Kommission mit der European Battery Alliance ihre Initiative für eine europäische Batterie-Offensive vor. Mit ihr soll es gelingen, eine konkurrenzfähige Batterie-Produktion aufzubauen – und die Vormachtstellung von Unternehmen aus Fernost zu brechen.

Bisher zögert die Industrie mit Blick auf exorbitante Investitionssummen, die ein Einstieg in die Großserienfertigung von Akkuzellen mit sich bringen würde. Als prominentestes Beispiel winkte Bosch jüngst dankend ab. Der deutsche Zulieferer zieht es vor, Zellen weiter zuzukaufen anstatt sie selbst zu fertigen. Das kann Altmaier nicht gefallen.
automobilwoche.de, reuters.com

1 Kommentar

zu „Altmaier will Aufbau von Zellproduktion aktiv anschieben“
Sylvia Kleimann
11.04.2018 um 14:14
Die Produktion von Ultrakondensatoren in Europa ist möglich und das zeigt das Unternehmen Skeleton Technologies, dass seine Produktion in Großröhrsdorf bei Dresden aufgebaut hat. Ultrakondensatoren können alternativ oder in Ergänzung zu Batterien eingesetzt werden. Sie erhöhen damit die Lebensdauer von Batterien um 30%, sind in wenigen Sekunden aufladbar und schaffen im Gegensatz zu Batterien bis zu 1 Mio Ladezyklen. Der Vorteil einer Produktion in Europa ist die Nähe zu den Unternehmen, die die Technologien entwickeln, die zur Elektrifizierung erforderlich sind um Europa unabhängiger vom Öl zu machen. Ferner bleibt technisches know how in Europa und kann hier weiter entwickelt werden. Noch nicht nachgedacht wurde bislang auch über die Thematik dass asiatische Märkte mit ihrer enorm wachsenden Nachfrage nach Batterien und alternativen Speichermedien zukünftig präferiert bedient werden. Schon heute sieht man an den Kennzahlen der Logistik Branche dass der Innerasiatische Verkehr drastisch angestiegen ist, somit ist durchaus möglich dass europäische Unternehmen sich auf immer längere Liefertermine ihrer asiatischen Partner einstellen müssen, die die lokale Nachfrage präferieren.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch