Siemens-Schnelllader für Elektrobusse in Dänemark
Siemens hat mit der größten Verkehrsbehörde Dänemarks einen Rahmenvertrag über die Lieferung von Schnellladestationen mit einem absenkbaren Stromabnehmer für Elektrobusse unterzeichnet. 45 Kommunen könnten die Vorteile dieses Vertrags nutzen.
Die dänische Verkehrsbehörde Movia transportiert in ihren Bussen nach eigenen Angaben mehr als 215 Millionen Fahrgäste pro Jahr. Im Rahmen ihres Mobility-Plans 2016 verständigten sich vergangenes Jahr besagte 45 Kommunen und zwei Regionen von Seeland darauf, bis zum Jahr 2030 eine emissionsfreie Busbeförderung anzustreben. Und Siemens könnte dabei einen wesentlichen Beitrag leisten.
Der deutsche Technologiekonzern wartet mit HPC-Ladern im Leistungsbereich von 150, 300 oder 450kW auf. Der nun unterschriebene Dreijahresvertrag „umfasst die Installation, Inbetriebnahme, Baumaßnahmen und das konzerneigene Fernüberwachungssystem E-Bus-Cloud“, heißt es in einer Pressemitteilung des Konzerns. Der Kontrakt sei einer der größten Rahmenverträge für das E-Bus-Geschäft von Siemens. Ergänzt wird er um einen Servicevertrag mit einer Laufzeit von sechs Jahren.
Konkret haben die Kommunen die Möglichkeit, Ladestationen an ausgewählten Busbahnhöfen aufstellen zu lassen, die die E-Busse über einen an einem Mast angebrachten, absenkbaren Pantographen zwischenladen. Siemens beschreibt den Ladeprozess folgendermaßen: „Der Ladevorgang wird eingeleitet, wenn der Elektrobus am Lademast ankommt und eine W-LAN-Verbindung aufgebaut wird. Sobald der Fahrer die Feststellbremse aktiviert hat, wird der Ladevorgang automatisch gestartet und der vierpolige Stromabnehmer mit dem Bus verbunden. Die Busse sind mit Ladeschienen auf dem Dach über der Vorderachse jedes Elektrobusses ausgestattet. Sobald der Fahrer die Feststellbremse löst, wird der Ladevorgang gestoppt, der Stromabnehmer wird automatisch nach oben gefahren und der Bus kann abfahren.“
Auf diese Weise können die Busse während regulärer Haltezeiten binnen vier bis sechs Minuten zwischengeladen werden. Das System eignet sich laut Siemens sehr gut für den Hochfrequenzbetrieb. Im Einsatz sind derart arbeitende Schnellladestationen bereits in Hamburg, Stockholm, Göteborg, Drammen, Oslo und Montreal.
Unter den Städten, die von der Vereinbarung zwischen Movia und Siemens profitieren können, ist auch Kopenhagen. Die dänische Kapitale will 2025 die erste CO2-neutrale Stadt der Welt werden. Dabei spielt die Umstellung auf Elektrobusse in Kopenhagen, wo nach jährlich fast 100 Millionen Fahrgäste mit dem Bus unterwegs sein sollen, natürlich eine nicht unbedeutende Rolle.
it-times.de, siemens.com
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