Chinas staatlicher Autobauer FAW investiert in Byton

byton-suv-concept-ces-2018-05

Chinas staatlicher Autohersteller FAW investiert eine „beträchtliche Menge Geld“ in das vom ehemaligen BMW-i-Manager Carsten Breitfeld geleitete Elektroauto-Start-up Byton. Das berichtet Reuters und beruft sich dabei auf Breitfeld selbst.

++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++

Die Höhe der Investition ist noch nicht bekannt, doch sie wird laut Breitfeld „so klein sein, dass sie keinerlei Kontrolle über uns haben“. FAW wolle die Byton-Technologie nutzen, um die eigene Marke Hongqi mehr in Richtung E-Mobilität zu trimmen. Byton sei im Gegenzug daran interessiert, Zugang zu den Lieferketten von FAW für Komponenten wie Batterien zu erhalten. Der Vertrag wurde nach längeren Verhandlungen in Peking unterzeichnet.

Die Bekanntgabe kommt just zu dem Zeitpunkt, da China angekündigt hat, die Joint-Venture-Pflicht für ausländische Autobauer abzuschaffen. Nach Meinung von Experten könnte das die Position von jungen chinesischen Elektroauto-Start-ups wie Byton schwächen. Breitfeld gibt sich allerdings selbstbewusst: Byton habe nicht die Hilfe der staatseigenen FAW gesucht. Der neue Partner sei auf Byton zugekommen. Übernahme-Ambitionen von FAW gebe es nicht.

Byton macht aktuell große Schritte in Richtung Marktstart: Diese Woche präsentierte das Start-up in Italien erstmals auch der europäischen Öffentlichkeit eine seriennahe Version seines Elektro-SUVs, das 2019 in China und 2020 in Europa und den USA starten soll. Auf der CES Asia Mitte Juni will Byton dann eine Studie seines zweiten Modells, einer E-Limousine, vorstellen.

FAW hat derweil das Ziel vorgegeben, mit seiner Marke Hongqi bis 2025 insgesamt 15 Elektro-Modelle auf den Markt bringen zu wollen, das erste davon noch in diesem Jahr. Die Stromer sollen ab 2020 Reichweiten von 600 km erreichen und automatisiertes Fahren der Stufe 4 beherrschen sowie ab 2025 vollständig autonom unterwegs sein. Der staatliche Autobauer gab sein Debüt mit den Hongqi-Modellen im Jahr 1959. Seit dieser Zeit sind die Limousinen regelmäßig bei großen Feierlichkeiten und Paraden im Einsatz. Doch auf dem konventionellen Verbrauchermarkt verkauft sich die Marke bisher nicht sonderlich gut.

Daneben ist FAW auch Joint-Venture-Partner mehrerer ausländischer Hersteller, darunter Volkswagen. VW und FAW haben zuletzt Pläne verkündet, eine gemeinsame Elektro-Marke für China ins Leben zu rufen.

Update 15.05.2018: Nun gibt es konkrete Zahlen: Der chinesische Autobauer FAW investiert nach aktuellen Informationen von Reuters im Rahmen der laufenden Finanzierungsrunde rund 260 Millionen US-Dollar in das Elektroauto-Startup Byton. Der Vertrag soll am Wochenende unterzeichnet worden sein. Byton wolle in der Finanzierungsrunde insgesamt rund 500 Mio Dollar einsammeln.
reuters.com, reuters.com (Update)

0 Kommentare

zu „Chinas staatlicher Autobauer FAW investiert in Byton“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch