Aiways zeigt E-Sportler mit Methanol-Brennstoffzelle
Das Start-up Aiways mit dem deutschen Ingenieur Roland Gumpert an Bord hat auf der Auto China in Peking jetzt wie angekündigt einen E-Sportwagen ins Rampenlicht gerückt. Der RG Nathalie erregt allen voran mit einem ungewöhnlichen Antriebskonzept Aufmerksamkeit.
Denn die vier E-Motoren des Modells, die jeweils 150 kW leisten, werden nicht nur mit einem 70-kWh-Akku, sondern auch mit einer Methanol-Brennstoffzelle als Reichweitenverlängerer kombiniert.
Mindestens 600 Kilometer Reichweite sollen so drin sein – bei sparsamer Fahrweise sogar über 1.000 km. Die Höchstgeschwindigkeit gibt der Hersteller mit jenseits der 300 km/h, die Sprintstärke mit unter 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h an. Außerdem soll der Stromer eine Ladeleistung von bis zu 350 kW unterstützen.
Gumperts Titel unter dem Dach von Aiways lautet Chief Product Manager, gleichzeitig ist er Kopf des deutschen Ablegers Gumpert Aiways, der die Entwicklung des Nathalie vorangetrieben hat. So ist das 4,31 Meter lange, aber nur 1,31 Meter hohe zweisitzige Coupé quasi in Ingolstadt geboren. Der Akku ist im Mitteltunnel und hinter den Sitzen verstaut, der Methanoltank fasst 60 Liter und ist innerhalb von drei Minuten nachfüllbar.
Aktuell muss laut „Auto Bild“ ein Audi TT als Versuchsträger herhalten, um zu beweisen, dass das ungewöhnliche Antriebssystem funktioniert. Ende 2019 soll der RG Nathalie in Serienproduktion gehen, bis dahin will Gumpert auch eine „einfache Lösung zur Methanol-Versorgung“ bieten. Anfänglich plant Aiways mit 500 Einheiten zu einem Preis von je rund 420.000 Euro.
Der E-Sportwagen ist als Aushängeschild gedacht, bildet aber nur die Avantgarde: Dem Elektroauto-Neuling schwebt vor, ab 2019 acht Baureihen verschiedenster Karosserieformen zu kreieren. Aktuell errichtet Aiways bereits ein Werk im chinesischen Shangrao mit einer hoch-ambitionierten Jahreskapazität von anfangs 150.000 Fahrzeugen, die später noch verdoppelt werden soll. Die Produktion des Nathalie soll zunächst in Deutschland begonnen werden, ehe sie später nach China verlegt wird.
Das „RG“ im Namen des Sportwagens steht übrigens für Roland Gumpert. Der ehemalige Audi-Motorsport-Chef gründete 2004 eine Firma namens GMG Sportwagenmanufaktur Altenburg, die 2014 in Konkurs ging. 2016 wurde sie von einem Konsortium aus Hongkong erworben und besteht seitdem als Apollo Automobil fort. Gumpert verließ das Unternehmen im selben Jahr und hat mit dem 2017 gegründeten chinesischen Start-up Aiways nun einen neuen Unterstützer gefunden.
autobild.de, auto-news.de, n-tv.de
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