Fünf neue H2-Tankstellen für Metropolregion Nürnberg

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Die Metropolregion Nürnberg erhält gleich fünf weitere Wasserstofftankstellen – und zwar in Bayreuth, Biebelried, Fürth, Schnelldorf und Erlangen. Damit erhöht sich die Anzahl von H2-Tankstellen in Nürnberg und Umgebung auf acht Standorte.

Vier der Tankstellen werden im Rahmen der regulären Netzplanung der H2 Mobility gebaut, ein fünfter Standort – der in Erlangen – hat sich erfolgreich beim jüngsten Standortaufruf von H2 Mobility durchgesetzt. Die Stadt überzeugte mit 20 Willensbekundungen zum Kauf von Wasserstoffautos und einem ganzheitlichen Konzept zur Wasserstofferzeugung und -speicherung.

Beim zweiten Standortaufruf dieser Art waren Kommunen und Regionen aufgefordert, mindestens 15 unterschriebene Willensbekundungen zum Kauf eines wasserstoffbetriebenen Fahrzeugs einzureichen. „13 Regionen haben daraufhin insgesamt über 400 LOI von Unternehmen und Privatpersonen vorgelegt“, resümieren die Initiatoren der Aktion.

Errichtet werden soll die Erlangener Tankstelle auf dem Campus der Siemens AG, wo sie von Aktivitäten rund um das Thema Wasserstofferzeugung und -speicherung profitieren soll, die sich dort aktuell im Aufbau befinden. Unter anderem werde Siemens mit einer PV-Anlage einen Elektrolyseur betreiben und so Wasserstoff regenerativ erzeugen und das Unternehmen Hydrogenious Technologies mit einer „Release Box“ die Rückgewinnung und Einspeisung von Wasserstoff aus angeliefertem LOHC demonstrieren, heißt es. Ferner beabsichtigen die Stadt Erlangen und die Stadtwerken, Wasserstoff-Pkw anschaffen.

Die weiteren Stationen in Bayreuth, Biebelried, Fürth und Schnelldorf werden in bestehende Tankstellen von TOTAL, Shell und OMV integriert. Die entsprechende Technologie liefern Air Liquide und Linde. Im Betrieb sind bereits Wasserstofftankstellen in Nürnberg-Langwasser und Geiselwind, eine weitere in Berg bei Hof befindet sich im Aufbau.

Fördermittel für den Netzwerk-Ausbau erhält H2 Mobility aus dem Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) und aus den europäischen Projekten COHRS (Connecting Hydrogen Refulling Stations) und H2ME (Hydrogen Mobility Europe), das aus dem Fuel Cells and Hydrogen 2 Joint Undertaking gespeist wird.

H2 Mobility vereint hinter sich eine Reihe an Gesellschaftern. Im Einzelnen sind das Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und TOTAL. Assoziierte Partner sind darüber hinaus BMW, Honda, Hyundai, Toyota und Volkswagen sowie die NOW. Das Unternehmen ist mit dem flächendeckenden Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur betraut. Bis 2018/19 soll das Netz 100 Stationen in sieben deutschen Ballungszentren und entlang von Fernstraßen und Autobahnen umfassen. Später sollen dann bis zu 400 Wasserstoff-Stationen und somit eine flächendeckende Versorgung erreicht werden.
h2.live

5 Kommentare

zu „Fünf neue H2-Tankstellen für Metropolregion Nürnberg“
Stocki
27.04.2018 um 09:50
Es ist schon lustig, was die deutsche Reichweitenangst für Blüten treibt. Jetzt braucht man schon "Willensbekundungen" um eine Rechtfertigung für eine Millionenteure H-Tankstelle zu haben. Einfach Strom aus regenerativen Energien in eine Batterie speichern ist vielen wohl zu einfach. Da nimmt man lieber überwiegend (nicht regeneratives) Erdgas, spaltet H ab, lagert es in großen Tanks, pumpt es mit extrem hohen Drücken in LKWs, fährt Diese durch die Republik, pumpt den H in der Tankstelle in einen Tank, um es von da wieder in den Tank des Autos zu pumpen. Dieses (Elektro!)-Auto produziert dann mit der Brennstoffzelle seinen eigenen Strom für die Batterie. Der Eigner des KFZ begibt sich von der Diesel/Benzin Abhängigkeit in die H Abähngigkeit. Zum (sehr geringen) Wartungsaufwand eines Elektrofahrzeugs bindet er sich noch den (nicht unerheblichen) Wartungsaufwand der Brennstoffzelle ans Bein. Und die Reichweiten sind noch nicht mal viel größer als die von aktuellen rein batteriebetriebenen Fahrzeugen. Aber Laden an einer Ladesäule dauert halt länger als das Betanken mit Wasserstoff...
Jürgen
05.03.2023 um 20:21
Coole Ansicht, wir macht man das in der Stadt? Kapelle über den Bürgersteig ziehen und warten bis die Fußgänger drüber Stolpern oder warten bis ein vollpfosten aus Spaß das Kabel durchzwickt? Bitte mal weiter denken!!!!
Jörg Burkhardt
30.04.2018 um 10:05
"Einfach Strom aus regenerativen Energien in eine Batterie speichern" ist nachts bei Windflaute nicht so einfach.
Stocki
02.05.2018 um 07:25
Stimmt, absolut! Da gebe ich dir Recht! Aber genau deswegen sollte auch Energieersparnis höchste Priorität haben. Und genau da sehe ich die Brennstoffzelle mit dem bis zu dreifach höheren Energieverbrauch als ein reines E-Fahrzeug eher als Rohrkrepierer. Wenn erneuerbare Energien rein aus Wind und Sonne kämen hätten wir an manchen Tagen tatsächlich ein Problem mit der Deckung des Bedarfs. Aber wir haben ja noch Biogas, Wasserkraft, Gezeitenkraftwerke... Ausserdem kann man Energie auch anders puffern als in Wasserstofftanks. Ich würde da Batterien bevorzugen. Wenn das alles nicht ausreicht, wäre es mir persönlich lieber man näme das Erdgas und würde damit direkt Strom herstellen, statt den von mir oben beschriebenen Umweg über die H2 Tankkette zu nehmen. Das spart wenigstens Energie.
Jay
02.06.2018 um 11:16
Und was machst du mit den ganzen Energieüberschüssen aus den Erneuerbaren? Da ist die Effektivität erstmal zweitrangig. Die Speicherung ist relevant. Die Österreicher bauen rießige Pumpstauseen und lachen sich ins Fäustchen, wenn bei uns mal wieder Wind und Sonne aufdrehen. Dann bekommen sie nämlich Geld dafür, dass sie den Strom abnehmen. Dann ist es unerheblich wieviel Energie es kostet einen Stausee vollzupumpen...

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