Klage: Nikola hält Teile des Tesla Semi für abgekupfert
Nikola Motor hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters eine Patentverletzungsklage gegen Tesla eingereicht. Der Vorwurf: Das Design von Teslas Elektro-Lkw weise „substanzielle“ Ähnlichkeiten zum Nikola One auf.
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Beim Nikola One handelt es sich bekanntlich um den für 2021 geplanten Brennstoffzellen-Truck des im US-Bundesstaat Utah ansässigen Start-ups Nikola Motor. Konkret geht es um sechs Designpatente für die Windschutzscheibe, die Tür, den Rumpf, den Kotflügel, die Seitenverkleidung sowie das Gesamtdesign des Tesla Semi.
Außerdem soll Tesla versucht haben, den Chef-Ingenieur von Nikola abzuwerben. Den durch die angeblichen Patentverletzungen entstandenen Schaden schätzt Nikola Motor auf mehr als 2 Mrd Dollar. Die Klage wurde bei einem Gericht im Bundesstaat Arizona eingereicht. Ein Tesla-Sprecher wies die Anschuldigungen zurück.
Beide Unternehmen konkurrieren auf dem Feld der alternativen Lkw-Antriebe, aber Tesla wird seinen Semi wohl 2019 mit zwei Jahren Vorsprung in den Handel bringen. Erst kürzlich hatte Nikola Motor angekündigt, alle bisher geleisteten Anzahlungen für die Reservierungen der E-Lkw zurückzuerstatten, ohne dass die Vorbesteller ihren Platz in der Warteschlange verlieren. Das wurde vielfach als Hieb gegen Tesla interpretiert. Das Unternehmen verlangt für den Semi bei der Reservierung eine satte Anzahlung von 20.000 Dollar.
Angeblich soll Nikola bereits Vorbestellungen im Wert von über 8 Mrd Dollar vorliegen haben. Das Start-up will mit dem Nikola One und Nikola Two gleich zwei Schwerlaster mit Wasserstoffantrieb auf den Markt bringen. Den Antrieb entwickelt das Unternehmen gemeinsam mit Bosch. Beide E-Lkw sollen künftig über eine Leistung von über 735 kW verfügen. Verbaut werden soll je eine 320 kWh große Lithium-Ionen-Batterie. Mit einer Wasserstoff-Füllung sollen Reichweiten zwischen 1.280 und 1.930 Kilometer möglich werden.
Update 07.01.2022: Nikola Motor hat seine Patentverletzungsklage gegen Tesla nun fallen gelassen. Gründe für die Einstellung des Verfahrens sind nicht bekannt. Nikola hatte Tesla im Jahr 2018 mit der Begründung verklagt, dass Teile des E-Lkw Tesla Semi von Nikolas Brennstoffzellen-Truck Nikola One abgekupfert seien.
Die Parteien hätten vereinbart, Ansprüche unbeschadet abzuweisen, wie es in einer Erklärung des Bundesgericht in San Francisco heißt. Nikola, Tesla und ihre Anwälte reagierten nicht sofort auf Anfragen der Nachrichtenagentur Reuters mit Bitte um Kommentare.
automobilwoche.de, reuters.com, reuters.com (Update)
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