Berliner Senat will Förderung für Hybrid-Taxis verdoppeln
Der Berliner Senat will seine Förderung für den Kauf von Hybrid-Taxis bei gleichzeitiger Verschrottung eines alten Diesel-Taxis auf 5.000 Euro verdoppeln. Wie eine Sprecherin von Wirtschaftssenatorin Ramona Pop der „Berliner Morgenpost“ verriet, soll die Laufzeit des Förderprogramms zudem um ein halbes Jahr bis zum 31. Dezember verlängert werden.
Hintergrund ist, dass das zum 1. März gestartete Förderprogramm bisher offenbar ziemlich gefloppt ist: Gerade mal vier Anträge für den Kauf von sieben Hybrid-Taxis sollen bis dato gestellt und bewilligt worden sein.
Die Taxibranche hat jedoch so ihre Zweifel, ob das neue Angebot die Nachfrage wirklich anregen kann. „Der Knackpunkt ist die Verschrottungspflicht“, sagt Hermann Waldner von der Vermittlungszentrale Taxi Berlin. Die Förderung würde in vielen Fällen niedriger ausfallen als die Summe, welche die Unternehmen für ihren gebrauchten Mercedes-Diesel im Ausland erzielen könnten. Hinzu kommt, dass laut Waldner viele Betriebe immer noch Wert auf ihre Diesel legen. „Sie haben mehr Komfort, ein besseres Fahrwerk, weniger Vibration – alles Faktoren, die für die Fahrer eine Rolle spielen, wenn sie bis zu neun Stunden pro Tag im Auto sitzen“ ergänzt Hermann Waldner.
Dem Senat wird innerhalb der Branche angeblich sogar Scheinheiligkeit wegen des Förderprogramms unterstellt. So spricht „Taxi Times“ von einer „Luftnummer“: Die fünf Millionen Euro würde das Land nicht ausgeben müssen und habe zudem keinen Grund, bei drohenden Fahrverboten eine Ausnahmegenehmigung für Taxis auszusprechen.
Seit dem 1. März können Berliner Taxi-Unternehmen eine einmalige Kaufprämie beantragen. Pro Fahrzeug sah das Förderprogramm ursprünglich eine Summe von 2.500 Euro vor, wenn sie ein Benzin-Hybrid-Fahrzeug erwerben und gleichzeitig ihr altes Diesel-Taxi der Euro-5-Norm oder niedriger stilllegen und verschrotten. Das Programm sollte nach Informationen von electrive.net ursprünglich für Elektro-Taxis ausgelegt werden, was mangels verfügbarer Fahrzeuge aber verworfen worden ist.
morgenpost.de
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