E-Quote: Toyota nimmt GAC-Stromer ins Sortiment auf
Toyota hat laut einem Bericht von Reuters einen ungewöhnlichen Plan, um die ab 2019 in China geltende Quote für E-Autos und Plug-in-Hybride vom Start weg zu erfüllen: Der Hersteller werde noch in diesem Jahr den Verkauf des ix4 von Joint-Venture-Partner GAC starten.
Dabei handelt es sich um eine Elektro-Version von GACs Kompakt-SUV Trumpchi GS4. Angeboten werden soll der Stromer unter der Marke GAC, Toyota würde aber einige Teile für den ix4 beisteuern.
Das ist ein echtes Novum: Toyota verkauft in seinen Showrooms künftig einen Stromer ohne sein eigenes Logo. GAC bekommt durch den Deal Zugang zur stringenten Qualitätskontrolle, dem Prestige und den Verkaufskanälen des japanischen Autobauers. Toyota erfüllt im Umkehrschluss voraussichtlich zügig die von der chinesischen Regierung diktierten neuen Rahmenbedingungen, die da wären: ab 2019 ein Mindestabsatz von zehn Prozent bei Elektroautos und Plug-in-Hybriden, ab 2020 dann zwölf Prozent.
Der Schritt – vor einigen Jahren wäre er für Toyota wohl noch undenkbar gewesen – vergegenwärtigt zum einen, wie viel Druck die chinesische Regierung mit ihrer E-Quote auf die Autoindustrie ausübt. Er demonstriert aber auch, wie bestrebt der Konzern ist, auf dem chinesischen E-Auto-Markt einen Fuß in die Tür zu bekommen – und zwar noch bevor die ersten eigenen Stromer ab 2020 in den dortigen Handel kommen.
Auf der Auto China hatte Toyota jüngst die Plug-in-Hybridversionen seiner Modelle Corolla und Levin vorgestellt, die 2019 im Reich der Mitte debütieren sollen. Das erste vollelektrische Modell mit Toyota-Logo, eine E-Version des C-HR, kommt dann wie gesagt erst 2020 in China auf den Markt.
So oder so: Für GAC ist die Vereinbarung ein großer Wurf, schließlich beschränkte sich die 2004 aus der Taufe gehobene JV-Partnerschaft bis dato darauf, Toyota-Modelle in angepasster Form oder exklusiv auf den chinesischen Markt zu bringen.
reuters.com
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