Berlin E-Prix: Daniel Abt schreibt Formel-E-Geschichte
Mit einem Doppelsieg für Audi Sport ABT Schaeffler und einem Volksfest für Elektromobilität hat der Berlin E-Prix erneut ein Ausrufezeichen gesetzt. Daniel Abt gewann als erster deutscher Fahrer das heimische Formel-E-Rennen. Der Ex-Flughafen Tempelhof empfahl sich erneut als perfekter Standort für die Formel E – und wird es nach unseren Informationen auch bleiben.
Zum ersten Mal wurde das Berliner Rennen live im Ersten übertragen, zwischen den beiden Finalspielen des DFB-Pokals. Auf Anhieb schalteten 1,46 Mio ARD-Zuschauer ein – ein Vielfaches dessen, was die Elektro-Rennserie sonst bei Eurosport vor die Fernsehbildschirme locken konnte. Und auch direkt vor Ort in Tempelhof war der Zuspruch des Publikums noch mal größer als im eindrucksvollen Vorjahr. Ein proppevolles eVillage lockte die Berliner zu tausenden an die Stände und Rennsimulatoren. Auf Großbildschirmen wurde dort – die Tribünen-Plätze waren ja lange ausverkauft – das Rennen live übertragen. „Volksfeststimmung“ konstatiert denn auch die „taz“, 20.000 Besucher erlebten einen elektrisierenden Tag.
Sportlich lief es wie erwähnt bestens: Start-Ziel-Sieg für Daniel Abt im Stromer von Audi Sport ABT Schaeffler? Aus deutscher Sicht hätte es besser nicht laufen können. Mit der Maximalzahl von 29 Punkten für Pole Position, Rennsieg und schnellste Rennrunde verbesserte sich Abt in der Gesamtwertung vom sechsten auf den vierten Rang (85 Zähler).
Und es wird noch besser: Mit Daniel Abt gelang es überhaupt erstmals seit Bestehen der Formel E einem deutschen Rennfahrer, ein Deutschland-Rennen zu gewinnen. Lucas di Grassi machte mit dem zweiten Platz den Doppelsieg für Audi Sport ABT Schaeffler perfekt, womit di Grassi nun auf dem sechsten Rang in der Gesamtwertung liegt. Dritter beim Berlin E-Prix wurde Jean-Eric Vergne, der dank 15 zusätzlicher Punkte seine Führung in der Gesamtwertung ausbauen konnte. Aber auch die anderen drei deutschen Rennfahrer schafften es noch, Punkte einzusacken und in die Top 10 zu fahren: So landeten Maro Engel, André Lotterer und Nick Heidfeld auf den Plätzen acht bis zehn.
https://www.youtube.com/watch?v=X_A-cUtbgSQ
Auch zahlreiche Promis nutzten das Rennen für ein Schaulaufen: Toto und Susie Wolff sowie Nico Rosberg, David Coulthard, Mark Webber und weitere hochrangige Motorsport-Persönlichkeiten gaben sich die Ehre. Das galt auch für die Politik: Anwesend waren Verkehrsminister Andreas Scheuer, FDP-Chef Christian Lindner und natürlich Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller. Zudem wurden Minister oder Staatssekretäre aus insgesamt acht Ministerien vor Ort gesichtet. So viel politische Unterstützung könnte die Elektromobilität auch jenseits von aufregenden Autorennen gut gebrauchen…
Immerhin: Aus gut unterrichteten Kreisen hat electrive.net erfahren, dass die Formel E höchstwahrscheinlich auch 2019 wieder in Berlin und ebenfalls wieder am Ex-Flughafen Tempelhof ausgetragen wird. Offiziell entschieden ist zwar noch nichts, doch die Signale sind eindeutig. Kein Wunder: Die Formel E hat in Berlin das zweite Ausrufezeichen in Folge gesetzt. Und da bald Werksteams aller deutschen Premium-Hersteller bei der Serie um die Wette stromern, dürfte eine Rennausgabe in der Bundeshauptstadt mittelfristig im Rennkalender gesetzt sein.
sportschau.de (komplettes Rennen als Video), motorsport-total.com (Quote), taz.de (Bericht), e-formel.de (Einschätzung)
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