Daimler Trucks gründet eMobility-Einheit / Zwei neue E-Lkw

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Daimler Trucks & Buses bündelt sein Know-how zu E-Antrieben in Nutzfahrzeugen künftig in einer neuen, weltweit agierenden Organisation namens E-Mobility Group (EMG). Speziell für den US-Markt präsentiert das Unternehmen jetzt zudem zwei rein elektrische Lkw. 

Zunächst zur E-Mobility Group: Die neue Geschäftseinheit bekommt nach Angaben von Daimler Trucks die Aufgabe, marken- und spartenübergreifend die Strategie für E-Fahrzeuge und Elektro-Komponenten zu definieren und eine weltweit einheitliche Architektur zu entwickeln. Gesa Reimelt, derzeit Leiterin Produktprojekte Powertrain & eDrive bei der Pkw-Sparte von Mercedes-Benz, übernimmt zum 1. Juli die Leitung der neuen Organisation, deren Mitarbeiter an diversen Standorten arbeiten werden, u.a. in Stuttgart, Portland (USA) und Kawasaki (Japan).

Übergeordnetes Ziel von Daimler Trucks & Buses ist es, im globalen Markt für elektrische Nutzfahrzeuge ganz vorne mitzumischen. Das Unternehmen spricht wortwörtlich davon, die „Transportbranche als Innovationsführer auf ihrem Weg in die emissionsfreie Zukunft anführen“ zu wollen. Unter allen Umständen müsse E-Mobilität dabei sowohl für die Kunden als auch den Hersteller wirtschaftlich sein, heißt es weiter. Bei der EMG werden diesbezüglich ab sofort alle Fäden zusammenlaufen.

„Wir rechnen mit einer steigenden Nachfrage nach Elektro-Lkw und Bussen. Dies bestätigen auch unsere Kunden“, äußert Dr. Frank Reintjes, im Bereichsvorstand von Daimler Trucks & Buses verantwortlich für Global Powertrain und Manufacturing Engineering. Nur wer sowohl bei konventionellen als auch bei elektrischen Antrieben führend sei, könne wirtschaftlich und technologisch überzeugende Lösungen bieten, fährt er fort. Bei konventionellen Antrieben verfolgt das Unternehmen schon länger eine globale Plattformstrategie. „Diesen Ansatz übernehmen wir nun auch für den Bereich der E-Mobilität“, so Reintjes.

In den USA hat Daimler unterdessen das Tuch von zwei neuen vollelektrische Lkw-Modellen gezogen: Im Rahmen der Capital Market & Technology Days in Portland präsentierte der Nutzfahrzeug-Hersteller den Schwerlastwagen Freightliner eCascadia und den mittelschweren Freightliner eM2. Beide sind für den US-amerikanischen Markt bestimmt.

Was Details über die beiden E-Trucks angeht, ist bisher Folgendes spruchreif: Der Freightliner eCascadia ist ein elektrischer Ableger des Langstrecken-Trucks Cascadia mit einer Reichweite von bis zu 400 km und einer Leistung von rund 537 kW. Die im Lkw zum Einsatz kommenden 550-kWh-Batterien sollen innerhalb von 1,5 Stunden auf rund 80 Prozent aufladbar sein. Konzipiert ist das Fahrzeug für ein zulässiges Gesamtgewicht von über 15 Tonnen.

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Der Freightliner eM2 konkurriert dagegen im „Mittelschwergewicht“ mit einem zulässigen Gesamtgewicht von neun bis zwölf Tonnen. Er soll sich nach Herstellerangaben vor allem im lokalen Verteiler- und im Zustellverkehr auf der letzten Meile bewähren. Der eM2 kommt mit einer Batteriekapazität von 325 kWh bis zu 370 km weit und leistet gut 353 kW. Der Ladevorgang (80 Prozent) soll nicht länger als eine Stunde dauern.

Laut Reintjes wurden beide Fahrzeuge nach konkreten Wünschen von US-Kunden konzipiert. Im Laufe des Jahres soll eine Testflotte von rund 30 Elektro-Lkw an erste Nutzer in den Vereinigten Staaten übergeben werden. Wie schon beim elektrischen Leicht-Lkw Fuso eCanter und dem mittelschweren Mercedes-Benz eActros will Daimler abhängig vom Kunden-Feedback noch Details anpassen. In Serie produziert werden sollen die E-Trucks erst ab 2021.

Die beiden eTrucks von Freightliner gesellen sich unter dem Dach von Daimler Trucks & Buses zu einem zwar langsam, aber beständig wachsenden Sortiment an Nutzfahrzeugen mit E-Antrieben. Im Einzelnen besteht das Elektro-Angebot des Unternehmens inzwischen aus dem Mercedes-Benz eActros, dem Fuso eCanter sowie dem E-Stadtbus Citaro und dem Schulbus Saf-T Liner C2 Jouley.
spiegel.de, handelsblatt.com, media.daimler.com

5 Kommentare

zu „Daimler Trucks gründet eMobility-Einheit / Zwei neue E-Lkw“
Martin
07.06.2018 um 15:44
So etwas kommt dabei raus, wenn Maschinenbauingenieure ein Elektro-LKW designen...man hat einfach das bestehende Chassis genommen und Elektrokomponenten eingebaut. Wozu einen fetten Kühlergrill? Es muss nichts mehr gekühlt werden während der Fahrt. Dieser Aufbau erhöht nur den Luftwiderstand und reduziert somit die Reichweite. Teslas Semi ist viel intelligenter aufgebaut.
ZOE Elektrisierend
08.06.2018 um 09:17
Hallo Martin, ich glaube, die Ingenieure bei Daimler sind auch nicht ganz dumm. Für mich sieht es so aus, als ob der "Kühlergrill" nur eine optische Sache ist (schwarz abgesetzt und mit Streifen), weil viele eben diese Frontansicht gewohnt sind. Aber offen scheint das vorne nicht zu sein, wenn ich mir das Bild genau anschaue.
Sheldon Cooper
08.06.2018 um 08:53
@ Martin: So ein Kommentar kommt dabei raus, wenn jemand eigentlich nichts davon versteht, worüber er da schreibt ("Es muss nichts mehr gekühlt werden während der Fahrt")...
Martin
08.06.2018 um 12:30
Stimmt es etwa nicht? Bei einem Verbrennungsmotor müssen mehrere hundert kW Wärme abgeführt werden. Dafür sind große Lufteinlässe nötig. Beim Elektromotor entsteht wesentlich weniger Abwärme, aufgrund des höheren Wirkungsgrades. Wozu also einen großen Kühlergrill oder das Imitat eines Kühlergrills, der den Luftwiderstand verschlechtert. Das ist meiner Meinung nach kontraproduktiv.
Sheldon Cooper
08.06.2018 um 14:12
Batterien und E-Motoren müssen je ja Fahrzustand sehr intensiv gekühlt werden. Dazu kommt noch Kühlungsbedarf von anderen Systemen, die Abwärme produzieren, z.B. Nebenantriebe, Klimaanlagen usw.

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