Berlin: Zuschüsse von bis zu 8.000 Euro für E-Fahrzeuge

deutsche-post-dhl-streetscooter-berlin-2017-brandenburger-tor

Der Berliner Senat legt bei der Förderung der Elektromobilität kräftig nach. Am 1. Juli startet das im Januar angekündigte Förderprogramm „Wirtschaftsnahe Elektromobilität“, zu dem nun Details veröffentlicht worden sind. Und die haben es in sich.

++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++

Mit einem sechs Millionen Euro schweren Fördertopf aus dem Landeshaushalt werden Berliner Firmen bis Ende 2019 bei der Anschaffung von Elektro-Pkw (Batterie oder Brennstoffzelle) mit 4.000 Euro bezuschusst. Für Plug-in-Hybride gibt es 3.000 Euro. Dies gilt wohlgemerkt zusätzlich zum Umweltbonus des Bundes.

Leichte Nutzfahrzeuge bis 4,25 Tonnen werden vom Land Berlin sogar mit bis zu 8.000 Euro unterstützt. Den Aufbau von öffentlich zugänglichen oder privaten betrieblichen Ladesäulen lässt sich die öffentliche Hand zusätzlich 2.500 Euro pro Normalladepunkt und bis zu 30.000 Euro pro Schnellladepunkt kosten. Auch der Anschluss ans Stromnetz wird gefördert.

So viel zu den nackten Fakten. Was diese Summen bedeuten, verdeutlichen simple Rechenbeispiele: Der Renault Zoe als aktuell in Deutschland beliebtestes E-Auto würde statt 21.900 Euro nur noch 12.900 Euro (zuzüglich Batteriemiete) kosten. Da Renault selbst noch einmal 1.000 Euro beim Umweltbonus dazulegt. Im Idealfall fällt der Preis dank Abwrackprämie sogar auf 11.900 Euro, denn 1.000 Euro legt das Land Berlin obendrauf, wenn durch den Kauf eines E-Autos ein alter Verbrenner weniger auf den Straßen unterwegs ist.

Bei leichten Nutzfahrzeugen wie beispielsweise dem StreetScooter oder dem Nissan e-NV200 fällt die Förderung noch mehr ins Gewicht: 12.000 Euro (Berliner Förderung + Umweltbonus) und eine etwaige Abwrackprämie von zusätzlich 1.500 Euro dürfte selbst hartgesottene Verfechter von konventionellen Antrieben ins Grübeln bringen. Allen voran die Leiter von Gewerbebetrieben, gemeinnützigen Betrieben und Selbstständige. Denn das ist die Zielgruppe, an die sich das Programm in aller erster Linie richtet.

Ein halbes Jahr nachdem Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller im Rathaus einen Gipfel zur Erörterung von Sofortmaßnahmen gegen drohende Fahrverbote ausgerichtet hat, liegt demnach ein konkretes Förderprogramm auf dem Tisch. Dieses ist auch bitter nötig, denn in der Hauptstadt sind nur 0,3 Prozent der dort zugelassenen Pkw mit einem E-Antrieb unterwegs.

Update 28.07.2018: Das zum 1. Juli gestartete Berliner Förderprogramm „Wirtschaftsnahe Elektromobilität“ ist laut Wirtschaftssenatorin Ramona Pop gut angelaufen. 40 Interessenten wollen demnach E-Fahrzeuge anschaffen und 16 parallel dazu oder separat in die Ladeinfrastruktur investieren. Neun Antragsteller wünschten eine Beratung, die ebenfalls im Rahmen des Programms finanziert wird.

Update 04.09.2018: Laut den Verantwortlichen des Programms ist am 1. September der Startschuss für die Antragsbearbeitung gefallen. Somit können nun alle bereits eingegangen Voranträge qualifiziert werden. Hierfür müssen gewisse Angaben getätigt und alle Unterlagen postalisch eingereicht werden. Je nach Art der Förderung sind u. a. eine Gewerbeanmeldung oder ein Nachweis über eine freiberufliche oder gemeinnützige Tätigkeit einzureichen ebenso Statements zur Absicht des Erwerbs/Leasings des geförderten Fahrzeuges bzw. der Ladeinfrastruktur. Nach interner Eignungsprüfung erfolgen die Bewilligung der Förderhöhe und anschließend die Auszahlung. Den Förderern liegen nach eigenen Angaben bereits 150 Registrierungen vor.

Update 14.03.2019: In den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurden bislang rund 830.000 Euro aus dem sechs Millionen großen Fördertopf beantragt. Zwischen September und Dezember letzten Jahres waren es rund 1,2 Millionen Euro. „Das große Interesse an unserem Förderprogramm zeigt: Für die Berliner Taxiunternehmen, Handwerker, Gebäude-, Liefer- oder Pflegedienste ist es ein starker Anreiz, auf emissionsarme Antriebe umzusteigen, um möglichst schnell für mehr saubere Luft zu sorgen“, sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne). Im Rahmen des Berliner Förderprogramms sind demnach bis Ende Februar insgesamt 876 Anträge eingegangen. 736 der Anträge wurden für neue E-Fahrzeuge gestellt, 113 Anträge für die Förderung von Ladeinfrastruktur und 27 für Beratungen.
berliner-zeitung.de, berlin.de, welmo.de, morgenpost.de (Update)

3 Kommentare

zu „Berlin: Zuschüsse von bis zu 8.000 Euro für E-Fahrzeuge“
notting
25.06.2018 um 21:32
"denn 1.000 Euro legt der Bund bekanntlich obendrauf, wenn durch den Kauf eines E-Autos ein alter Verbrenner weniger auf den Straßen unterwegs ist." Quelle?!Da wurde falsch gerechnet: 1. Renault legt nochmal 1kEUR drauf, wenn's die staatl. 4kEUR-Prämie mit 50:50 Hersteller/Staat gibt! 21.900 - 4kEUR - 1kEUR - 4kEUR = 12.900EUR 2. Bei dem Preis fehlt der Akku, die Geschichte kostet also noch deutl. mehr!notting
Daniel Bönnighausen
26.06.2018 um 10:20
Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben den Zusatz "zuzüglich Batteriemiete" hinzugefügt. Und auch noch einmal die zusätzlichen 1.000 Euro von Renault mit einfließen lassen.Bei der Abwrackprämie haben wir uns korrigiert. Diese kommt vom Land Berlin und nicht vom Bund. Jetzt sollte es passen.
notting
26.06.2018 um 19:31
Danke!notting

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch