Italien strebt eine Million Elektroautos bis 2022 an

Italiens neue Regierung will die Elektromobilität im Land deutlich voranbringen und hat sich ein überaus ehrgeiziges Ziel gesetzt: Eine Million Elektroautos sollen bis zum Jahr 2022 auf Italiens Straßen unterwegs sein.

Unklar ist allerdings noch, ob damit nur reine E-Autos, oder auch Hybride gemeint sind. Ebenfalls fehlt es bislang an Infos, wie genau dieses Ziel erreicht werden soll. Erwägt werden angeblich Zuschüsse von rund 10.000 Euro pro E-Auto. Skepsis ist angebracht, ob das hochverschuldete Land wirklich 10 Milliarden Euro in die E-Mobilität investieren kann.

Motor hinter dem Vorhaben ist nicht etwa die nationalistische Lega, sondern die Fünf-Sterne-Bewegung, die sich in den Koalitionsverhandlungen für eine Reduzierung der Benzin- und Dieselfahrzeuge stark gemacht hat. Die Koalitionsvereinbarung enthält eine Passage, in der es um „Anreize zur Unterstützung der Anschaffung von Elektro- und Hybridfahrzeugen“ geht. Nun soll es damit offenbar konkreter werden.

Bisher gehören die Italiener definitiv nicht zu den Vorreitern in puncto Elektromobilität. Unter zwei Millionen verkauften Fahrzeugen in 2017 waren gerade einmal 2.600 reine Elektroautos und insgesamt 4.800 elektrifizierte Fahrzeuge. Der Bestand von rein elektrischen Modellen auf Italiens Straßen soll unter der Marke von 5.000 Stück liegen.

Mehrere ehrgeizige Initiativen von Unternehmen und Metropolen gibt es aber: So will Italiens führender Energiekonzern Enel 100 bis 300 Millionen Euro investieren, um bis 2022 landesweit bis zu 14.000 Ladestationen aufzubauen. Daneben hat auch Autobauer Fiat Chrysler nach anfänglichem Zögern die Weichen für eine Elektro-Offensive gestartet: Mit neun Milliarden Euro wollen die Italiener ebenfalls bis 2022 den Aufbau eines umfassenden E-Auto-Sortiments in Angriff nehmen. Auch auf städtischer Ebene gibt es ambitionierte Pläne: Rom soll ab 2024 für Dieselautos Tabu sein, in Mailand wird über Ähnliches nachgedacht.
wallstreet-online.de