BMW-Chef Krüger verkündet Milliardenauftrag an CATL

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BMW hat beim chinesischen Batteriekonzern CATL Zellen im Wert von über einer Milliarde Euro geordert. Das äußerte Vorstandschef Harald Krüger jetzt in einem Interview mit dem „Handelsblatt“. Außerdem bestätigt die Zeitung die electrive.net-Meldung, wonach CATL ein Werk im Raum Erfurt errichten wird.

Harald Krüger nutzt das Gespräch mit der Wirtschaftszeitung auch dazu, einige zuvor angedeutete Vorhaben des Autobauers zu präzisieren und die eine oder andere bereits durchgesickerte Information zu kommentieren. So gibt der Vorstandsvorsitzende allen voran preis, dass BMW gerade einen Milliardenauftrag an den chinesischen Batterieproduzenten CATL vergeben hat. Bisher kooperierten die beiden Unternehmen nur in China. Dort liefert CATL bereits länger Batteriezellen für den nur dort erhältlichen BMW X1 xDrive25Le.

Aus eMobility-Sicht außerdem höchstinteressant: Krüger unterstreicht, dass CATL ein Werk in Europa errichten wird und dass die dort produzierten Zellen künftig u.a. in das bayerische Werk Dingolfing geliefert werden, wo ab 2021 der iNEXT vom Band rollen soll. Nach Informationen von electrive.net könnte der Lieferweg vergleichsweise kurz ausfallen, denn die Chinesen favorisieren unseren Informationen zufolge Erfurt als Standort. Das „Handelsblatt“ berichtet nun, dass der BMW-Auftrag und die Standortentscheidung miteinander verflochten sind: Demnach will CATL die Zellfabrik als Reaktion auf den Milliardenauftrag tatsächlich im Umfeld der thüringischen Hauptstadt errichten. Zumindest ist das aus „Branchenkreisen“ zu hören. Eine offizielle Bestätigung dieses Sachverhalts steht aber noch aus.

Allein auf CATL will sich BMW derweil nicht verlassen. „Wir werden auch mit Samsung weiter gut zusammenarbeiten“, sagte Krüger. Die Koreaner waren bisher alleiniger Zelllieferant der Bayern. Die Taktik, nun auf mehrere Zulieferer zu setzen, begründet der Top-Manager damit, dass BMW 25 elektrifizierte Modelle bis 2025 plane. Zusätzlich sichere sich BMW langfristig für „die entsprechenden Rohstoffe“ ab. Details dazu nennt Krüger allerdings nicht.

Stattdessen gewährt er einen Blick in die aktuelle Statistik: Demnach hält BMW an dem Ziel fest, dieses Jahr weltweit 140.000 elektrifizierte Fahrzeuge verkaufen zu wollen. In den ersten Monaten des Jahres verzeichnete das Unternehmen bei E-Fahrzeugen bereits ein Wachstum von 40 Prozent. Ende nächsten Jahres will Krüger kumuliert eine halbe Million E-Fahrzeuge von BMW auf der Straße haben. Die genaue Zahl für 2019 lege er nach der Sommerpause fest, wenn er die Zusagen der Lieferanten habe. Interessant ist auch, dass Kürger die Gunst der Stunde nutzt, sich und BMW wieder als Pionier der Elektromobilität zu inszenieren. „Bei Elektromobilität bin ich Überzeugungstäter, der Elektro-Mini und der elektrische BMW iX3 werden Erfolgsmodelle“, sagt Krüger etwa. Den folgenden Nachfragen der „Handelsblatt“-Kollegen, warum der Elektro-Elan des Pioniers zwischenzeitlich erlahmt war, weicht Krüger allerdings mit Verweis auf die sich nur langsam ändernden Rahmenbedingungen aus.

Die Bedeutung von CATL für die Autoindustrie ist in jüngster Vergangenheit stark gewachsen. Auch Volkswagen und Daimler haben Lieferverträge für die I.D.-Serie sowie die Submarke EQ abgeschlossen. Darüber hinaus bekommen PSA und wohl auch Renault-Nissan Zellen von CATL.
handelsblatt.com

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