US-Markt: Kunden erproben Daimlers neue E-Lkw
Die kürzlich von Daimler für den US-Markt vorgestellten beiden E-Lkw gehen in die Flottenerprobung. Ab Ende dieses Jahres sollen 30 Exemplare des Schwerlasters Freightliner eCascadia und des mittelschweren Freightliner eM2 an Penske Truck Leasing und NFI übergeben werden.
Konkret wird Daimler zehn Freightliner eCascadia und zehn eM2 an Penske Truck Leasing aushändigen. Das Unternehmen operiert in Kalifornien und im pazifischen Nordwesten, wo die Elektro-Laster dann auch zum Einsatz kommen werden. Zehn weitere Exemplare des eCascadias wird Daimler-Partner NFI für Transporte zwischen den Häfen von Los Angeles und Long Beach zu Lagern in Kalifornien nutzen.
Auch Daimler Trucks North America selbst will die E-Lkw innerhalb der eigenen Testflotte in Oregon einsetzen, um die Entwicklung voranzutreiben. In Vorbereitung auf den Produktionsstart 2021 richtet Daimler zudem ein sogenanntes Electric Vehicle Council ein. Ein Forum, in dem technische Erkenntnisse aus den Testflotten mit Kunden geteilt werden sollen.
Erstmals präsentiert wurden die beiden für den US-amerikanischen Markt bestimmten E-Lkw Anfang des Monats im Rahmen der Capital Market & Technology Days in Portland. Was Details über die beiden E-Trucks angeht, ist bisher Folgendes spruchreif: Der Freightliner eCascadia ist ein elektrischer Ableger des Langstrecken-Trucks Cascadia mit einer Reichweite von bis zu 400 km und einer Leistung von rund 537 kW. Die im Lkw zum Einsatz kommenden 550-kWh-Batterien sollen innerhalb von 1,5 Stunden auf rund 80 Prozent aufladbar sein. Konzipiert ist das Fahrzeug für ein zulässiges Gesamtgewicht von über 15 Tonnen.
Der Freightliner eM2 konkurriert dagegen im „Mittelschwergewicht“ mit einem zulässigen Gesamtgewicht von neun bis zwölf Tonnen. Er soll sich nach Herstellerangaben vor allem im lokalen Verteiler- und im Zustellverkehr auf der letzten Meile bewähren. Der eM2 kommt mit einer Batteriekapazität von 325 kWh bis zu 370 km weit und leistet gut 353 kW. Der Ladevorgang (80 Prozent) soll nicht länger als eine Stunde dauern.
Die beiden E-Trucks von Freightliner gesellen sich unter dem Dach von Daimler Trucks & Buses zu einem zwar langsam, aber beständig wachsenden Sortiment an Nutzfahrzeugen mit E-Antrieben. Im Einzelnen besteht das Elektro-Angebot des Unternehmens inzwischen aus dem Mercedes-Benz eActros, dem Fuso eCanter sowie dem E-Stadtbus Citaro und dem Schulbus Saf-T Liner C2 Jouley.
Viel spricht dafür, dass sich die Entwicklung neuer E-Nutzfahrzeuge unter dem Dach von Daimler Trucks & Buses künftig beschleunigen dürfte: Anfang des Monats kündigte das Unternehmen bekanntlich an, sein Know-how zu E-Antrieben in Nutzfahrzeugen in einer neuen, weltweit agierenden Organisation namens E-Mobility Group (EMG) bündeln zu wollen.
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