Netze BW setzt örtliches Stromnetz Stresstest aus
Die EnBW-Tochter Netze BW startet in Ostfildern-Ruit nahe Stuttgart ein Pilotprojekt: Zehn benachbarte Haushalte mit elf E-Autos sollen das örtliche Stromnetz bis zum Herbst zu Forschungszwecken strapazieren.
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Durch das Projekt erreicht die Belchenstraße in Ostfildern-Ruit einen ungeahnten Grad an Prominenz. Die zehn an dem Vorhaben beteiligten Haushalte teilen sich einen Stromkreis. Von der Netze BW sind sie mit E-Fahrzeugen und Ladeboxen für Zuhause ausgestattet worden. Bis zum Herbst sollen sie nach Angaben des Unternehmens „verschiedene Strategien erproben, um möglichen Engpässen im Netz entgegenzuwirken“. Dabei geht es u.a. darum, Aussagen über die Gleichzeitigkeit von Ladevorgängen und daraus resultierende Netzbelastung treffen zu können. Denn die Netzbetreiber stehen vor der Frage, wie sie das Stromnetz ertüchtigen müssen, wenn immer mehr Elektro-Fahrzeuge daraus gespeist werden. Hier gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten: Mehr Kupfer in die Erde, mehr Intelligenz in die Steuerung (Stichwort Lastmanagement) oder Pufferspeicher zum Abfangen von Lastspitzen.
„Wir wollen uns nicht allein auf theoretische Berechnungen und Prognosen verlassen, sondern live beobachten und testen. Wenn der Hochlauf der Elektromobilität dann tatsächlich Fahrt aufnimmt, sind wir gerüstet“, begründet Netze BW-Geschäftsführer Dr. Martin Konermann die Initiative des Netzbetreibers.
Update 30.01.2019: Nach gut einem halben Jahr zieht das Projekt eine erste Zwischenbilanz und offenbart: Es wurden nie mehr als vier der zehn E-Autos zeitgleich geladen, wodurch die Netzbelastung geringer war als befürchtet.
Pressemitteilung (PDF), netze-bw.de, edison.handelsblatt.com (Update)
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