SCL-Kongress: Projekt SDL stellt erste Ergebnisse vor
Beim Kongress SMART CITY LOGISTIK (SCL), der das Thema „Elektromobilität im gewerblichen Einsatz“ fokussierte, trat das Projekt SMART DISTRIBUTION LOGISTIK (SDL) den Nachweis an, dass der Einsatz von E-Nutzfahrzeugen in der Medienbranche nicht nur nachhaltig und umweltfreundlich, sondern wirtschaftlich durchaus rentabel ist.
Bei der Veranstaltung am 25. und 26. Juni 2018 konnten sich Hersteller, Wissenschaftler sowie interessierte Anwender aus verschiedenen Branchen über die Ergebnisse ihrer Forschung und Erfahrungen aus der Praxis austauschen. Knapp 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung auf das Schloss Ettersburg bei Weimar gefolgt. Die Fachvorträge drehten sich um Elektromobilität aus Sicht der Logistik. Beleuchtet wurden die Anforderungen verschiedenster Branchen von IT und Medien über Apothekenzulieferer und Facility Management bis hin zu der KEP-Branche (Kurier, Express- und Paketdienste). Selbst Naturkost und Catering war vertreten.
In diesem Rahmen nutzte auch das Projekt SMART DISTRIBUTION LOGISTIK aus dem Technologieprogramm „IKT für Elektromobilität III“ die Möglichkeit nach einem Jahr Laufzeit erste Ergebnisse zu präsentieren. Seitens der Projekt-Verantwortlichen wurde herausgestellt, dass der Einsatz von E-Nutzfahrzeugen in der Medienbranche nicht nur nachhaltig und umweltfreundlich, sondern wirtschaftlich durchaus rentabel ist. Thomas Becker vom Konsortialführung DAKO betonte, dass die Integration von E-Mobilität in den letzten Jahren Riesenfortschritte gemacht habe. Sein Kollege Dr. Harald Hempel zog eine Linie von der ursprünglichen Vision der Bundeskanzlerin, bis 2020 eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen zu bringen, über ca. 800 E-Fahrzeuge in Thüringen bis zu den derzeit 36 Elektro-Fahrzeugen im Projekt und zeigte mit dieser Reihe auf, dass die Zahlen immer kleiner werden: „Es geht am Ende um die 1, nämlich um die eine einzige Erde, die wir haben und schützen müssen.“
Denis Kegler von der Sächsischen Zeitung berichtete aus der Projekt-Praxis der Zustellung von Zeitungen und Briefsendungen. Um die E-Fahrzeuge effizienter zu machen, müssten sinnlose Wege vermieden werden, unter anderem durch den Einsatz kleinerer Fahrzeuge wie e-Lastenräder, Cargo-Roller und Paxster. „Nach der anfänglichen Skepsis der Zusteller kommt der Spaßfaktor: Sie sind motiviert, ihr Interesse an den Fahrzeugen wächst und sie entwickeln den Ehrgeiz, sparsam zu fahren.“
Wie viel Spaß das Fahren mit Elektro-Fahrzeugen macht, wurde auch im Einsatzfall von Olaf Höhn deutlich: „Früher hatte ich einen Sportschlitten und bin schnell gefahren“, erzählt der Unternehmer. „Heute bin ich stolz, wenn ich den Rekord schaffe, mit meinem Elektro-Auto 10 Kilometer weit nur den Rückenwind als Energiequelle zu nutzen.“
Am zweiten Kongresstag erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Workshops konkrete Konzepte zu den Themen Logistik, Software für die branchenübergreifende Zusammenarbeit, Elektrifizierung von Standorten und internationale Ansätze in der Logistik. Die Kongressreihe SMART CITY LOGISTIK wird 2019 fortgesetzt, um der Elektrifizierung in der Logistik weiteren Anschub zu geben.
scl-kongress.de (Kongress-Pressemeldung, PDF), scl-kongress.de (Projekt-Pressemeldung, PDF)
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