Mittelfranken: Energiespeicher auf Basis von Audi-Akkus
In Wendelstein südlich von Nürnberg sorgt neuerdings ein Energiespeicher mit Batteriemodulen ausgemusterter Entwicklungsfahrzeuge von Audi für die Stabilisierung der Stromnetze. Die Speicherkapazität der Anlage beläuft sich auf 1.000 kWh.
Das Projekt geschultert haben die Gemeindewerke Wendelstein Bürgerkraftwerk GmbH (Tochter der Gemeindewerke Wendelstein und der Nürnberger N‑ERGIE Regenerativ GmbH) sowie der Erlanger Energiespezialist Covalion. Zusammen haben sie den Energiespeicher auf einer Grundfläche von rund 75 Quadratmetern in der Johann-Höllfritsch-Straße in Wendelstein installiert. 84 ausrangierte Audi-Batterien halten dort nun Strom vor, um durchschnittlich rund 100 Haushalte pro Tag zu versorgen.
Die N‑ERGIE wird mit der Anlage nach eigenen Angaben sogenannte Primärregelleistung vermarkten, sprich: Sie wird mit dem Energiespeicher Abweichungen zwischen Stromerzeugung und -verbrauch so ausgleichen, dass die Netzfrequenz konstant bei 50 Hertz liegt.
Nach Angaben der Initiatoren ist der Einsatz der Second-Life-Batterien auf rund 20 Jahre ausgelegt. Reiner Mangold, Leiter Nachhaltige Produktentwicklung bei Audi, betont, dass Batterien als Herzstück von Elektroautos auch nach ihrer Nutzung im Fahrzeug noch über einen Großteil ihrer Kapazität verfügen. „Im Sinne der Nachhaltigkeit untersuchen wir in diversen Forschungsprojekten, wie gebrauchte Batterien sinnvoll und effizient weiter genutzt werden können. Neben Recycling-Konzepten steht die Nutzung in stationären Energiespeichern im Vordergrund. Wendelstein ist für uns ein praxisnaher Anwendungsfall, um diese Forschung voranzutreiben“, fügt er hinzu.
br.de, n-ergie.de
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