Index skizziert drohende Abhängigkeit von Zellherstellern
Der „Index Elektromobilität 2018“ der Unternehmensberatung Roland Berger und der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen Aachen (fka) zeigt, wie sich der eMobility-Markt entwickelt und untermauert die drohende Abhängigkeit hiesiger Autobauer von Batteriezell-Herstellern mit Zahlen.
Der Index skizziert die Entwicklung der Elektromobilität in den sieben Autonationen Deutschland, Frankreich, Italien, USA, Japan, China und Südkorea im Vergleich. Dabei unterscheiden die Initiatoren zwischen den drei Indikatoren Markt, Technologie und Industrie, stellen aber auch stets ein Gesamtranking auf. Am besten schneiden diesmal China und die USA ab. Das ist wenig überraschend, dafür lässt eine andere Prognose aufhorchen, und zwar die voraussichtliche Entwicklung der Zellproduktion.
Denn die Kapazitäten zur Herstellung von Batteriezellen dürfte laut Roland Berger und der fka von 70 GWh im Jahr 2017 auf bis zu 1.600 GWh im Jahr 2030 zunehmen, da bis dahin 20 Millionen Elektroautos und Plug-in-Hybride weltweit erwartet werden. Schon 2021 wird ein globales Marktvolumen für Batteriezellen von rund 19 Milliarden Dollar prognostiziert, von denen 29 Prozent auf China, 21 Prozent auf Südkorea und 17 Prozent auf Japan entfallen könnten.
Deutschland verfüge „über keine signifikante Zellproduktion“, so dass Urteil der Marktforscher. Die deutschen Autobauer machen sich von wenigen Lieferanten abhängig. Durch das geplante CATL-Werk in Erfurt werde „die Abhängigkeit nur weiter erhöht“. Aus Sicht der Experten gibt es nun zwei Strategien, um mit dieser Situation umzugehen: Die Etablierung einer eigenen Zellfertigung, wobei das nötige Know-how und Investitionsvermögen durchaus vorhanden seien oder der Aufbau einer „weniger monopolistischen Zuliefererstruktur“ indem Zellen nicht nur bei dominierenden Herstellern bestellt werden. In beiden Fällen empfehlen Roland Berger und die fka darüber hinaus vertikale Kooperationen mit Rohstoffanbietern und Lösungen für das Recycling von Altbatterien, um möglichst viele in Bausteine der Batteriewertschöpfungskette selbst in der Hand zu haben.
rolandberger.com
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