Daimler fasst China-Fertigung des E-Smart ins Auge

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Daimler liebäugelt damit, den elektrischen Smart in China zu bauen. Das berichtet „Bloomberg“ mit Verweis auf Unternehmenskreise. Demnach soll der Stuttgarter Autobauer aktuell mit dem langjährigen China-Partner BAIC über ein entsprechendes Joint Venture verhandeln.

Dieses Gemeinschaftsunternehmen steht konkret zwischen Daimler und BAIC-Tochter Beijing Electric Vehicle (BJEV) zur Debatte. Fakt ist: Der seit vergangenem Jahr in Europa erhältliche E-Smart ist in importierter Form in China zu hochpreisig und daher im Kleinwagensegment nicht so recht konkurrenzfähig. Deshalb wird nun über eine Produktion vor Ort nachgedacht.

Mit dem Bau von E-Autos in China hat Daimler durchaus Erfahrung: Zusammen mit BYD fertigt der Autokonzern in China seit 2012 Fahrzeuge unter der Submarke Denza. Allerdings mit mäßigem Erfolg, wie das „Handelsblatt“ berichtet: Von 2014 bis 2017 setzte die Marke im Reich der Mitte nur rund 10.000 Autos ab.

Bereits fix ist, dass Daimler seinen ersten Vertreter der EQ-Familie, den EQC, vor Ort in China bauen wird – und zwar ebenfalls zusammen mit BAIC. Ab wann und wo, darüber gibt es widersprüchliche Angaben. Aber im Mai äußerte eine Daimler-Sprecherin, dass der EQC ab 2019 im Werk des Gemeinschaftsunternehmens BBAC in Yizhuang vom Band laufen soll. Im Februar gab Daimler bereits eine Milliarden-Investition in BBAC bekannt. Im Rahmen der Finanzierung wird die Produktionsstätte im Pekinger Stadtbezirk Shunyi umgebaut, um dort zusätzliche Produktionskapazitäten für Mercedes-Benz zu ermöglichen.

Doch noch mal zurück zu der etwaigen Zusammenarbeit mit BJEV zur Herstellung des E-Smarts. Daimler hat längst Tuchfühlung mit der 2009 gegründeten BAIC-Tochter aufgenommen, deren Hauptgeschäftsfeld die Forschung und Entwicklung, Produktion sowie der Vertrieb und Service von rein elektrischen Autos, Plug-in-Hybriden und deren Kernkomponenten ist. Im März gaben die Schwaben bekannt, eine Minderheitsbeteiligung an BJEV fix gemacht zu haben. Konkret hat Daimler knapp vier Prozent (3,93%) der Unternehmensanteile erworben. Mit 103.200 ausgelieferten Autos mit Elektroantrieb stand BJEV 2017 übrigens im fünften Jahr in Folge im China-Ranking an der Spitze.
handelsblatt.com, focus.debloomberg.com

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