Nissan: Forschung zu Second-Life-Batterien in Brasilien

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Nissan und die Universität von Santa Catarina in Brasilien haben ein Abkommen vereinbart, um gemeinsam die potenzielle Zweitverwendung von Nissan-Leaf-Batterien als Teil innovativer Energiespeicherlösungen auszuloten.

In Florianópolis im südbrasilianischen Bundesstaat Santa Catarina kamen die Partner nun zusammen, um ein entsprechendes Memorandum of Understanding zu unterzeichnen. Anfänglich stellt Nissan dem Forschungsteam der Universität sechs alte Batterien aus dem Leaf zur Verfügung, die im Zuge eines Taxiprojekts zuvor in São Paulo und Rio de Janeiro eingesetzt wurden.

Gesetzt dem Fall, dass die Kooperation langfristiger Natur wird, sollen Second-Life-Anwendungen ausgiebig getestet werden. „Auch nach ihrem Ausbau verfügen die Batterien noch über eine hohe Lade- und Versorgungskapazität“, äußert Marco Silva, Präsident von Nissan Brazil. Die gemeinsamen Anstrengungen seien nun von entscheidender Bedeutung, um das volle Potenzial der Batterien zu testen.

Das Hauptaugenmerk soll dabei auf der Integration der ausrangierten Akkus in Energiespeichersysteme liegen, die in Brasilien zur Stabilisierung des Netzes beitragen könnten. „Betrachtet man den durchschnittlichen Stromverbrauch von Privathaushalten in Brasilien – 170 kWh pro Monat, 5,66 kWh pro Tag – könnte gespeicherte Energie in einer einzigen Batterie einen Haushalt etwa drei Tage am Laufen halten“, präzisiert Nissan in einer Mitteilung.

Auch die Speicherung von Solarenergie ist ein Thema, mit dem sich die Forscher beschäftigen wollen. Ein der ersten Testanlagen wollen sie unmittelbar auf dem Gelände ihres Instituts in Florianópolis realisieren. „Diese Partnerschaft ist für unser Labor sehr wichtig, weil wir damit die beiden Säulen unserer Forschung – Elektromobilität und Energiespeicherung – vereinen können“, betont Universitätsprofessor Ricardo Rüther. Letztes Jahr entwickelte sein Team u.a. einen Bus, der ausschließlich durch Sonnenenergie angetrieben wird, und auch auf dem Campus zum Einsatz kam.

Das Projekt in Brasilien ist dabei nur eine unter mehreren Initiativen, um Praxiserfahrungen zur Second-Life-Nutzung von Nissan-Leaf-Batterien zu gewinnen. So weihte Nissan im Juni beispielsweise in der Arena von Amsterdam ein enormes Energiespeichersystem auf Basis von 148 Akkus ein. Und in der japanischen Stadt Namie testet der Autobauer ebenfalls seit diesem Jahr  von seiner Tochtergesellschaft 4R Energy entwickelte Straßenlaternen, die mit Solarkollektoren und gebrauchten Leaf-Batterien funktionieren.
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