Picnic weitet Liefergeschäft auf Mönchengladbach aus
Das niederländische Start-up Picnic, das sich auf die Auslieferung von Lebensmitteln mit Elektrofahrzeugen über lokale Verteilzentren spezialisiert hat, expandiert innerhalb Nordrhein-Westfalens und zählt ab sofort Mönchengladbach zu seinem Geschäftsgebiet.
Picnic definiert sich selbst als Online-Supermarkt oder auch als „moderner Milchmann“. Kunden können per App Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs ordern und bekommen diese dann von Fahrern in eigens von dem Start-up entwickelten E-Vans geliefert. Nach Angaben des Unternehmens richtet sich die Flotte bei den Lieferungen nach einem Algorithmus, um stets nahe beieinander liegende Zielorte mit einem Fahrzeug zu bedienen und so eine „optimierte Route abzufahren“.
Vor rund vier Monaten nahm das Unternehmen seine Arbeit in den NRW-Städten Kaarst, Neuss und Meerbusch sowie im Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel auf, nun weitet es seinen Lieferdienst bereits auf die 250.000-Einwohner-Stadt Mönchengladbach aus. Bemerkenswert ist neben dieser Expansion, dass sich das Start-up mit Edeka Rhein/Ruhr – seines Zeichens eine der sieben Regionalgesellschaften des großen deutschen Lebensmittelhändlers – einen bedeutenden Lieferpartner geangelt hat. Der „Welt“ gegenüber äußerte Frederic Knaudt, Mitbegründer des deutschen Ablegers: „Edeka Rhein-Ruhr ist für uns wichtig, weil wir dadurch Zugang zu einer großen Produktpalette und zu den Marken haben.“ Als Logistik-Knotenpunkt diene zudem ein Teil von Edekas Lebensmittellager in Viersen. Insgesamt beläuft sich die Anzahl von Picnics Lieferpartnern inzwischen auf zehn.
Stand Frühjahr 2018 zählte Picnic in den Niederlanden nach eigenen Angaben bereits über 100.000 Kunden in 37 Städten. Vor etwa eineinhalb Jahren sammelte das Unternehmen in einer Finanzierungsrunde bemerkenswerte 100 Millionen Euro ein. Das frische Kapital, so hieß es zu diesem Zeitpunkt, solle unter anderem dazu beitragen, neue E-Fahrzeuge zu beschaffen, Lagerhäuser und Verteilzentren zu bauen und tausende neue Mitarbeiter einzustellen.
In Deutschland verfolgt das Unternehmen das Ziel, ein Vollsortiment anzubieten, gratis zu liefern und die Waren preislich auf vergleichbarem Niveau wie Supermärkte anzubieten (bekanntlich sind Lebensmittelpreise in Deutschland im europäischen Vergleich eher niedrig). Dem Startschuss in der Bundesrepublik war zuvor eine sechsmonatige Pilotphase in der Stadt Kaarst vorausgegangen, die das Unternehmen davon überzeugt hatte, dass das Konzept hierzulande funktioniert: „Günstigste Preise und Gratislieferung können wir deshalb garantieren, weil wir anders als Supermarktketten keine hohen Mieten für Filialen bezahlen, aufgrund unserer Logistik Lebensmittelabfälle vermeiden und auf der letzten Meile hoch effizient sind“, erläuterte Knaudt im Frühjahr das Geschäftsprinzip.
welt.de
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